NACHT DER MUSEEN
Samstag, 26. April 2025 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Mühlenstraße 29
„80 JAHRE DANACH – WAS BLEIBT…“ lautet unser Motto für die diesjährige Nacht der Museen.
Neben unser Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalso-zialismus“ haben wir dieses Jahr drei Sonderausstellungen im Haus die unseren Abend prägen.
Im Luftschutzkeller (nicht barrierefrei) zeigen wir ab dem 8. April die Ausstellung „Düsseldorf 1945. ÜberLeben in der Stadt“: Düsseldorf in den letzten Wochen des Krieges: Während amerikanische Truppen das Linksrheinische befreien und den „Ruhrkessel“ um Düsseldorf enger ziehen, terrorisieren und verfolgen die verbliebenen regimetreuen Vertreter:innen von Partei, Wehrmacht und Polizei die Menschen in der Stadt. Wie erlebten einzelne Düsseldorferi:nnen?
Im Forum und Hinterhaus begegnen uns die drei Erfinder Abraham Freundlich, Albert Schörndorff und Ludwig Loewy. „INNOVATIV, ERFOLGREICH, JÜDISCH. Düsseldorfer Visionäre: Freundlich, Schöndorff, Loewy“: Die Stadt Düsseldorf entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer exponierten Industriemetropole. Jüdische Akteure sind an diesem rasanten Aufstieg maßgeblich beteiligt: als mutige Pioniere und Unternehmer, erfindungsreiche Ingenieure, als Bankiers und Ideengeber. Dieser Teil der Stadtgeschichte ist heute nahezu ausgeblendet und unbekannt. Woran liegt dies?
Wieder war es die NS-Zeit, die auch auf diesem Gebiet Existenzen vernichtete und ihre Geschichten vergessen ließ: Die Pioniere wurden als Juden verfolgt und aus Düsseldorf vertrieben. Ihre Firmen wurden „arisiert“ und ihre Erfolge „umetikettiert“. Die umbenannten Firmen gingen mit neuer Legende in die Düsseldorfer Wirtschaftsgeschichte ein. Drei dieser Persönlichkeiten werden mit ihren Firmen und Familien in dieser Sonderausstellung vorgestellt.
Im Offenen Archiv zeigen wir die Fotoausstellung „1945: 80 Jahre danach – Was geht uns das noch an?“: In der Fotoausstellung setzen sich Menschen aus der Schulgemeinschaft des Friedrich-Rückert-Gymnasiums und des Albert-Einstein-Gymnasiums – darunter Schüler:innen, Lehrkräfte, Eltern und Kooperationspartner:innen – mit der Frage auseinander, welche Bedeutung das Jahr 1945 und seine Folgen heute noch für uns haben. Die 23 Portraits zeigen Menschen unterschiedlicher Generationen, über QR-Codes können die Besucher:innen in Interviews ihre Perspektiven zu Themen wie Erinnerungskultur, Verantwortung und den Lehren aus der Vergangenheit teilen.
Durch die Ausstellungen wird es den ganzen Abend immer wieder Impulsführungen geben.
Der Hauptveranstaltungsort ist, wie schon in den vergangenen Jahren, unser Forum.
Um 20 Uhr begrüßen wir die Autorin Christa Holtei. Sie wird Auszüge aus ihrem historischen Krimi „Sommer ohne Kaiserwetter. Düsseldorf 1902“ vorstellen: Kühl und nass, das war der Sommer 1902 in Düsseldorf. In jenem Jahr fand die „Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung Düsseldorf“ auf dem Gelände zwischen Rhein und Kaiserswerther Straße statt. Darauf war Düsseldorf bestens vorbereitet: Die Oberkasseler Brücke war kurz zuvor als feste Rheinbrücke erbaut worden. Man hatte das das Rheinufer vorgeschoben und umgestaltet. Außerdem wurde die elektrische Straßenbahn bis an den Eingang der Ausstellung verlängert. Vor diesem Hintergrund spielt „Sommer ohne Kaiserwetter“. Hier ist nicht nur das Wetter schlecht, sondern auch die Laune von Kriminalkommissar August Höfner. Denn statt seinen Ruhestand zu genießen, schiebt er auf der „Kleinen Weltausstellung“ Wachdienst. Vor allem die kaum zu überblickenden Menschenmassen auf dem Ausstellungsgelände und die damit einhergehenden Gaunereien machen ihm zu schaffen. Und dann bekommt Höfner es auch noch mit Brandstiftung zu tun. Dass die Feuer auf dem Gelände absichtlich gelegt werden, davon ist er fest überzeugt – anders als seine Kollegen, die der neuen Elektrizität die Schuld geben.
Um 21:30 Uhr treffen wir auf die Macher:innen der Fotoausstellung „80 Jahre danach – was geht uns das noch an?“ Bei der live Podcastaufzeichnung werden die Schüler:innen über die Arbeit an der Ausstellung sprechen, reflektieren was sie aus den Gesprächen erfahren haben und im Gespräch mit dem Publikum die Leitfrage diskutieren.
Ab 23 Uhr steht unsere Haus- und Hofband auf der Bühne! Die Jungs von Heavy Gummi werden auch in diesem Jahr die Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt im Anschluss um 24 Uhr ihre Pforten und öffnet am nächsten Tag (Sonntag) wieder um 11 Uhr.