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Liebe Leser:innen und Freund:innen der Gedenkstätte,
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, dieser Newsletter ist der letzte aus 2023, mit dem wir Sie über unsere Aktivitäten und Veranstaltungen informieren.
Zunächst aber wollen wir etwas zurückblicken auf die vergangenen zwölf Monate.
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine und der barbarische Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober haben uns als Team sehr bewegt. Insbesondere der stark ansteigende Antisemitismus und der Umgang damit haben uns beschäftigt und unsere Bildungsarbeit stark herausgefordert. Vielfach waren wir gefordert, wenn es um Einordnung und Orientierung ging, aber auch um Solidarität mit Israel und unserer Jüdischen Gemeinde hier in Düsseldorf.
Mit den Ausstellungen „Molari im Heinefeld“ (bis Mai), „1933“ (Mai bis September) und „Brandgefährlich“ (seit Oktober) konnten wir wichtige Themen anstoßen und viel bewegen. Besonders die Besuche unserer Pankok-Ausstellung durch Bewohner:innen der Pankok-Straße waren für uns ein Highlight: Die Nachfahren der Düsseldorfer Sinti:zze, die Pankok einst gemalt hatte, reagierten mit Emotionen und Stolz auf die dargestellten Bilder und Biografien. Die Ausstellung konnte dazu beitragen, dass unser Verhältnis zur Minderheit inzwischen als sehr vertrauensvoll bezeichnet werden kann.
Die Ausstellung #stolenmemory, die wir im Sommer für einige Wochen auf dem Reeser Platz vor dem Kriegerdenkmal gezeigt haben, war ein wichtiger Impuls für die Debatte um den Umgang mit dem Nazimonument: Wir haben dieses Aufstellen auch als Intervention und „Störung“ aufgefasst und uns darüber gefreut, dass die Diskussion um den Reeser Platz neu belebt werden konnte.
Zwei Museumsnächte wurden mit Erfolg durchgeführt: Die „Kindermuseumsnacht“ am 31. März stand unter dem Zeichen der Molari-Ausstellung, die „Nacht der Museen“ am 22. April erreichte mit ihren Angeboten über 2.000 Menschen – in nur einer Nacht! Auch andere Einzelveranstaltungen bleiben stark im Gedächtnis, so etwa die Lesung zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung in der Tonhalle (11. April), die Namenslesung am Yom haShoa (18. April), das Gedenken für Hilarius Gilges (20. Juni), die Vortragsreihe der Kollegin Dr. Andrea Ditchen über die Akteure der „Aktion Rheinland“ (Juni/August) sowie die Veranstaltungen rund um den 9. November.
Das Jahr 2023 war auch das Jahr der Unterstützung, der Freundschaften und Kooperationen: die WALL GmbH hat unsere Ausstellungen mit Plakataktionen bekannt gemacht, die Fans der DEG haben für uns gespendet und anlässlich eines Heimspiels auf unsere Arbeit aufmerksam gemacht, unser eigener Förderkreis, der immer mehr anwächst, kam im September zu einem Mitgliedertag bei uns zusammen. Die neue digitale Stolperstein-Seite, mit der man die Verlegeorte und vor allem die Biografien der Opfer recherchieren kann, beruht auf einer Zusammenarbeit mit dem städtischen Kataster- und Vermessungsamt. Und auch die Kooperation mit unserem Stadtarchiv und unserer Feuerwehr gestaltete sich außerordentlich positiv.
Im Frühjahr 2024 werden wir die von Dr. Frederike Krenz entwickelten didaktischen Materialien zum Thema Sinti:zze und Rom:nja vorstellen, die ab dann in unserer pädagogischen Arbeit Anwendung finden sollen. Und zugleich werden wir unsere neueste Buchpublikation „Ausgrenzung und Faszination. Sinti und Roma in Düsseldorf und im nördlichen Rheinland vom Spätmittelalter bis zum Ersten Weltkrieg“ präsentieren. Das Buch wird im Verlag C. W. Leske escheinen.
Bleiben Sie uns auch im neuen Jahr 2024 gewogen. Ihnen und Ihren Familien wünschen wir einen schönen Jahresausklang, fröhliche Weihnachten chag chanukka sameach und einen glücklichen Übergang ins neue Jahr!
Dr. Bastian Fleermann Hildegard Jakobs
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