„Ihr tragt keine Schuld     
für das was passiert ist,          
      aber ihr macht euch schuldig
wenn es euch nicht interessiert“  
Esther Bejarano

besuchen, begegnen und informieren

Hier finden Sie alle aktuellen Informationen rund um die Geschehnisse in der Mahn- und Gedenkstätte.

Unter “Aktuelles” werden sie mit Meldungen zu Öffnungen an Feiertagen, Projekten, pädagogischen Materialien, Veröffentlichungen, Begegnungen und vieles mehr versorgt. Wenn sie wissen möchten, was sie bei einem Besuch an laufenden oder kommenden Ausstellungen erwartet, sowie Termine zu Führungen und unterschiedlichen Veranstaltungen schauen sie einmal unter “Sonderausstellung” und “Veranstaltungen” nach.

Einen ausführlichen Überblick zu unserern Veröffentlichungen bekommen sie unter “Publikationen”. Sie können jedes Buch bei uns in der Gedenkstätte erwerben. Entweder vor Ort oder Sie senden eine Bestellung via Mail an unsere Kollegin Frau Plavcic unter

Anfragen zu Führungen und Workshops für Jugendliche und Erwachsene richten Sie bitte direkt an die Kolleg:innen unter “Bildungsangebote” oder an unsere Kollegin Nicole Merten ( oder 0211 8996205).

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Adresse Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag, Sonntag: 11:00 bis 17:00 Uhr
Samstag: 13:00 bis 17:00 Uhr


Newsletter für März 2024

Hier finden Sie den aktuellen Newsletter als reine Printversion Wenn Sie die bebilderte ausfürhliche Version jeden Monat erhalten möchten, abbonieren Sie bitte unter "Newsletter Anmeldung"

Liebe Leser:innen und Freund:innen der Gedenkstätte,
mit diesem neuen Newsletter informieren wir Sie über unsere Aktivitäten im März. Wir freuen uns, dass der Frühling allmählich vor der Türe steht und damit bald auch wieder Aktivitäten im Freien geplant sind.

Im bevorstehenden Monat werden wir uns noch einmal intensiv mit der Lichtinstallation von Mischa Kuball an der Kasernenstraße (12. März) befassen und dem Pädagogen Burak Yilmaz zuhören, der über seinen beeindruckenden Kampf gegen Judenhass und Antisemitismus in muslimischen communities berichten wird (14. März).

Zuvor aber gehört die Gedenkstätte am Nachmittag des 10. März unseren Förderkreis-Mitgliedern, denen wir exklusive Einblicke in unser Haus ermöglichen. Vielleicht mögen Sie diese Gelegenheit nutzen, dem Förderkreis noch rasch beizutreten: Für nur 16 Euro Mindestbeitrag pro Jahr können Sie unser Institut unterstützen. Über 550 Menschen tun dies bereits…

Bleiben Sie uns gewogen,
herzlich

Dr. Bastian Fleermann


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Karola Regent (Hannele Zürndorfer) verstorben

Gestern haben wir erfahren, dass Karola Regent im Alter von 98 Jahren verstorben ist. Die meisten Menschen in Düsseldorf kannten sie unter ihrem Mädchennamen: Hannele Zürndorfer.

Geboren wurde sie am 5. Dezember 1925 als Tochter von Adolf und Elisabeth Zürndorfer, geborene Rheinheimer. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Lotte wuchs Hannele in Gerresheim auf. Ihre Lebenserinnerungen, erstmals 1988 veröffentlicht, veröffentlichte sie 1997 in einer überarbeiteten Auflage in Düsseldorf unter dem Titel: Verlorene Welt. Jüdische Kindheit im Dritten Reich. Ein besonders Kapitel betrifft den Überfall auf ihre Familie während des Novemberpogroms 1938. Kurz darauf konnten Hannele und ihre Schwester Nazideutschland mit Hilfe eines Kindertransports verlassen.

Großbritannien wurde ihre zweite Heimat. Ihre Eltern konnten ihnen nicht rechtzeitig folgen und wurde 1941 deportiert und überlebten nicht. Dennoch reichte Karola Regent Düsseldorf wieder die Hand. Sie stand uns, der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, für Gespräche zur Verfügung. Wichtig war ihr auch besonders unsere pädagogische Arbeit und der Kontakt mit jungen Menschen. Im Jahr 2001 prägte sie beispielsweise als Zeitzeugin ein mehrtägiges Ferienprogramm in der Gedenkstätte. Seit 2003 trägt ihre alte Grundschule in Düsseldorf-Gerresheim ihren Namen.

Wir und Düsseldorf verlieren in ihr eine sympathische Kämpferin für Toleranz und Dialogbereitschaft.

[Fotos: Karola Regent bei der Namensgebung der Hanna-Zürndorfer-Grundschule / Erster Schultag 1932 / Mit Schwesterchen Lotte und ihrem Vater Adolf Zürndorfer]

DER KATALOG IST DA!

Brandgefährlich - der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung

Der Katalog BRANDGEFÄHRLICH zur gleichnamigen Sonderausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf thematisiert unter anderem dass Verhalten der Feuerwehr während des Novemberpogroms 1938, in der auch in der Düsseldorfer Innenstadt sowie in Benrath die Synagogen brannten. Sie fragt nach der Personalpolitik und der ideologischen Ausrichtung, beleuchtet die Rolle der Feuerwehr bei der im Juli 1942 erfolgten Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt. Auch die Entnazifizierung der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr wird beleuchtet.

Der Katalog zur Sonderausstellung ist ab sofort erhältlich in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf oder im Buchhandel.

BRANDGEFÄHRLICH. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945, herausgegeben vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., 80 Seiten, zahlreiche Abbildungen, C.W. Leske Verlag, Düsseldorf 2023, 10 Euro, ISBN 978-3-946595-43-4.

STOLPERSTEINE IN DÜSSELDORF

NEUE HOMEPAGE MIT INFORMATIONEN ZU DEN DÜSSELDORFER STOLPERSTEINEN AB JETZT ONLINE

Die Mahn- und Gedenkstätte, der Förderkreis und das Vermessungs- und Katasteramt der Landeshauptstadt Düsseldorf haben am 23. August im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller eine Homepage vorgestellt und freigeschaltet, mit der man die „Stolpersteine“ und die dazugehörigen Biografien online suchen und finden kann.
Die Projektleiterin Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte, stellte das Onlineangebot vor. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Julia Blüm, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde hielten Grußworte und dankten der Historikerin. Thomas Weindel, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes, und sein Amt haben das digitale Kartenmaterial und die topografischen Daten beigesteuert.

„Noch 2012 haben wir ein gedrucktes Buch mit den Biografien der NS-Opfer, derer mit einem Stolperstein gedacht wird, vorgelegt. Dies war sehr schnell vergriffen. Heute sind wir mit den digitalen Möglichkeiten ein gutes Jahrzehnt weiter“, so die Historikerin Hildegard Jakobs.
Für die Gedenkstätte und ihren Förderkreis ist es wichtig, die ermordete Person nicht nur mit knappen Daten und dem Grund der Ermordung, sondern mit einer Kurzbiografie und weiteren Informationen zu würdigen. „Das ergänzt das Projekt des Künstlers hier vor Ort sehr stark und beantwortet viele Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner und wird auch verstärkt in der Bildungsarbeit der Gedenkstätte eingesetzt“, so Jakobs.

Unter www.gedenkstaetteduesseldorf.de ist der Zugang unter der Rubrik “Stolpersteine” von nun an möglich. Dort kann nach Straßen und Namen gezielt gesucht werden.
Zusätzlich ist das Angebot auch über www.maps.duesseldorf.de verlinkt. Unter der Rubrik: Kultur und Tourismus/Stolpersteine kann die gesamte Stolperstein-Karte eingesehen werden.


zu den Stolpersteinen

NEUE MATERIALIEN

„VIER NEUE DIDAKTISCHE WORKSHOP-MATERIALIEN“ Tandemprojekt „Spannungsfeld Gedenkstättenarbeit in einer wandelnden Gesellschaft“

Am 10. August 2023 präsentierte die Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf vier didaktische Workshop-Materialien, die im Rahmen des Tandem-Projektes „Spannungsfeld Gedenkstättenarbeit in einer sich wandelnden Gesellschaft“ gemeinsam mit der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld – Villa Merländer entwickelt wurden. Dieses Projekt wurde durch das Förderprogramm „Jugend erinnert“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien initiiert. Die Projektkoordination übernahm Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld, während die Umsetzung durch die pädagogischen Mitarbeitenden Daniel Simon (NS-Dokumentationsstelle Krefeld) und Milena Rabokon (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) erfolgte.
Die beiden pädagogischen Mitarbeitenden stellten die Workshop-Materialien zusammen mit Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, und Astrid Hirsch von Borries, wissenschaftliche Mitarbeiterin für digitale Kommunikation der nordrhein-westfälischen Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration Josefine Paul vor. Ebenso nahm die Dezernentin für Kultur und Integration, Miriam Koch, an der öffentlichen Vorstellung teil.
Über einen Zeitraum von drei Projektjahren hinweg widmeten sich Daniel Simon und Milena Rabokon einer intensiven Archivrecherche. Diese eingehende Auseinandersetzung mit den Quellen bildete die Grundlage für die Entwicklung der Workshops. Dabei wurden jeweils vier Workshops für Krefeld und vier für Düsseldorf konzipiert:

„Nur für Arier“? – Sport im Nationalsozialismus
Auf der Fährte – „Unangepasste“ Jugendliche in der NS-Zeit
„Rädchen im Getriebe“? – Schreibtischtäter:innen in der NS-Zeit,
„Was hat das mit mir zu tun?“ – Flucht und Migration in der NS-Zeit.

Das Projekt verfolgt einen innovativen Ansatz, in dem Teilnehmer:innen durch speziell gestaltete pädagogische Workshop-Materialien erreicht werden, die bisher in den lokalen pädagogischen Bildungsangeboten kaum Berücksichtigung fanden. Dies ermöglicht beiden Städten, sich intensiv mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.
Die Workshops bieten den Teilnehmer:innen die Gelegenheit, sich eingehend mit der Geschichte des Nationalsozialismus zu beschäftigen. Dabei kommen ausgewählte Dokumente, Fotos und Interviews von lokalen Zeitzeug:innen zum Einsatz, um einen Austausch verschiedener Perspektiven zu ermöglichen. Die interaktiven und multimedialen Bildungsangebote ermutigen die Teilnehmer:innen, Vergangenheit und Gegenwart kritisch zu reflektieren und eigene Standpunkte zu entwickeln.
Das Projekt hat bereits verschiedene Zielgruppen erfolgreich angesprochen, darunter lokale Sportvereine, Jugendorganisationen, Ausbildungsstätten im Verwaltungsbereich sowie Integrationszentren.

Die Durchführung der Workshops findet in der Gedenkstätte statt. Die Termine müssen dort abgestimmt werden.

Wanderausstellung #StolenMemory

Mobile Ausstellung der Arolsen Archives auf dem Reeser Platz Vom 3. bis 22. August 2023, täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Eröffnung am 3. August um 11 Uhr.

Gemeinsam mit den Arolsen Archives zeigen wir in Düsseldorf die Open-Air Wanderausstellung #StolenMemory. Im Mittelpunkt stehen der letzte Besitz von KZ-Inhaftierten und die Frage, wie es heute noch gelingt, diese sogenannten Effekten an Familien der Opfer zurückzugeben.
Zu sehen ist die Ausstellung in einem aufklappbaren Übersee-Container auf dem Reeser Platz.
„Effekten“ sind persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern von den Nationalsozialisten abgenommen wurden. Oft waren es Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos. #StolenMemory ist eine Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe dieser persönlichen Gegenstände an die Angehörigen. Über 680 Familien konnten seit dem Start der Kampagne 2016 bereits gefunden werden. Die Ausstellung zeigt Bilder solcher „Effekten“ und erzählt vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten.

Das Ziel der Ausstellung: Aufmerksamkeit und Unterstützung

Unter der Überschrift „Gefunden“ lenkt die Ausstellung den Blick auf persönliche Gegen-stände, die bereits zurückgegeben werden konnten. Sie berichtet vom Verfolgungsweg der einstigen Besitzer:innen und den Rückgaben an ihre Familien heute. Mit dem Smartphone können die Besucher:innen über QR-Codes Videoportraits aufrufen, in denen die Angehörigen selbst zu Wort kommen.
Unter der Überschrift „Gesucht“ werden „Effekten“ gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Eine wichtige Botschaft ist deshalb auch: Jede:r kann die Arolsen Archives bei der Rückgabe der Effekten unterstützen und sich selbst auf Spurensuche nach den Verfolgten und deren Familien begeben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestohlene Erinnerungsstücke von knapp 2.500 Personen aus ganz Europa auf.

Der emotionale Wert der Effekten

„Viele Opfer der Nationalsozialisten hinterließen keine materiellen Spuren für ihre Familien, weil die Nationalsozialisten ihnen alles nahmen“, so Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. Die Rückgabe der Effekten sei für die Angehörigen deshalb oft sehr unerwartet: „Einige von ihnen wissen nichts oder nur wenig über diesen Teil der Lebensgeschichte ihrer Großeltern, Eltern, Onkel und Tanten“. Umso wichtiger sei es, dass die Gegenstände in die Familien zurückkehrten.

Ausstellung und Website
Seit August 2020 reist die #StolenMemory-Ausstellung mit mittlerweile vier Containern durch Deutschland und seit Mai 2022 auch durch Polen und Belgien. Unterstützt und gefördert werden die Arolsen Archives bei den Wanderausstellungen durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige Amt sowie das belgische Außenministerium.

Begleitend zur Ausstellung bietet die Website stolenmemory.org interessante Einblicke: Kurze, animierte Filme mit ergänzenden Webstories erzählen von individuellen Schicksalen. Diese Materialien wurden speziell für Jugendliche entwickelt und im Juni 2021 mit dem Grimme Online Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ ausgezeichnet. Auf der Website steht zudem umfangreiches pädagogisches Material zum kostenlosen Download zur Verfügung, das von Schulen und Bildungseinrichtungen an allen Stationen der Wanderausstellung genutzt werden kann.

Wo: Düsseldorf, auf dem Reeser Platz
Wann: vom 3. bis 22. August 2023
Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei

Link zur Website #StolenMemory: https://stolenmemory.org/

Neue Bildungspartnerschaft

Partnerschule Lycée français international Simone Veil

Wir haben gestern eine schon lange bestehende Freundschaft mit einer Unterschrift besiegelt. Schulleiter François Dillenschneider und seine Kollegin Annick Berthod waren zur Vertragsunterzeichnung da und das Lycée français international Simone Veil ist nun ganz offiziell Partnerschule der Mahn- und Gedenkstätte.

Die Schüler:innen des Lycée nehmen bereits seit Jahren unsere pädagogischen Angebote wahr. Unter anderem jeden Winter die Gedenkstättenfahrtvorbereitung, bevor sie die Gedenkstätte Auschwitz besuchen.

Wir haben auch schon die Köpfe zusammengesteckt und eine Reihe Ideen für weitere Projekte mit dem besonderen Blick auf deutsch-französische Geschichte während des NS entwickelt.


Zur Homepage des Lycée

Wir haben einen neuen Verlag!

Ab sofort Teil des C.W.-Leske/Lilienfeld-Verlags

Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V. hat am 27. Februar 2023 einen Grundvertrag mit dem C. W. Leske Verlag abgeschlossen. Künftig werden unsere Bücher dort erscheinen.
C. W. Leske ist ein Imprint des Düsseldorfer Lilienfeld-Verlags in Flingern für Sachbücher und historische Raritäten. Verlagsleiterin Viola Eckelt und ihr Partner Axel von Ernst kamen zu Hildegard Jakobs und Dr. Bastian Fleermann, um erste Projekte zu besprechen.

Auf gute Zusammenarbeit!


Lilienfeld-Verlag

Pädagogisches Angebot zur Sonderausstellung

Workshop "Ich mache mir ein Bild von dir"

Drei Werke Otto Pankoks und drei Lebensgeschichten junger Düsseldorfer Sinti:zze stehen im Mittelpunkt des Workshops. Anhand der Porträts von Ehra, Raklo und Gaisa nähern sich die Teilnehmer:innen dieser individuellen Darstellungsform an, fertigen eigene Skizzen und erproben verschiedene Materialien. Was bedeutet es, sich ein Bild von jemandem zu machen?

Die Spurensuche in der Sonderausstellung führt die Teilnehmer:innen zu den Lebensgeschichten der Sinti:zze vom Heinefeld. Wen zeichnete Otto Pankok? Wie erlebten die jungen Menschen die Verfolgung durch die Nationalsozialisten? Und wie trat man ihnen und anderen Sinti:zze nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegenüber?

Der Workshop umfasst 2,5 Stunden und richtet sich an Jugendliche ab der 9. Klasse. Bitte beachten Sie, dass die Gruppen eine maximale Anzahl von 25 Schüler:innen nicht überschreiten sollten.

Der Eintritt in die Mahn- und Gedenkstätte sowie die Teilnahme am Workshop ist für Sie und Ihre Schüler:innen kostenfrei. Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte freut sich über eine Spende!

Katalog zur Sonderausstellung

Molari im Heinefeld. Bilder und Erzählungen von Otto Pankok. Spurensuche zu Düsseldorfer Sinti und Sintizze

Frisch bei uns eingetroffen: der Katalog zur Sonderausstellung “Molari im Heinefeld. Bilder und Erzählungen von Otto Pankok. Spurensuche zu Düsseldorfer Sini und Sintizze im Heinefeld.”

Er beinhaltet die Ausstellungstexte und zusätzliche Informationen, zahlreiche Abbildungen, Dokumente und Fotos.
Der Katalog umfasst 112 Seiten und ist für 16,80 Euro in der Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, erhältlich.

Mitglieder des Förderkreises können ihn zum Sonderpreis von 12,- Euro in der Geschäftsstelle/Verwaltung (Mühlenstraße 6) zu den üblichen Bürozeiten (Mo-Fr 9-16 Uhr) erwerben.

Hörbuch: "Meine vier Leben."

"Meine vier Leben. Aus Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf – wider das Vergessen" Gelesen von Axel Gottschick. Mit Originaleinspielungen von Herbert Rubinstein und mit Musik von Jan Rohlfing

Dieses Hörbuch ist ein Zeugnis in Musik und Sprache über die Liebe. Es beginnt in Czernowitz in der heutigen Ukraine. Herbert Rubinstein erzählt darin sein Leben. Er wurde 1936 in Czernowitz geboren, wo er den Holocaust knapp überlebte. Seine Kindheit war überschattet vom Leben im Ghetto, der Angst vor den Deportationen und des Verlusts. Herbert Rubinstein erzählt seine Geschichte, damit nichts vergessen wird. Er erzählt sie mit der ihm eigenen großherzigen Menschenliebe. Liebe ist auch die stets wachende und lebendige Erinnerung an all diejenigen, die nicht mehr sind; deren Leben endete, bevor sie ihre Stimme erheben konnten. Was sie erlebten, ist auch heute wieder von beklemmender Aktualität. Der Komponist und Musiker Jan Rohlfing hat Herbert Rubinsteins Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken zusammen mit einem hochrangigen Ensemble in eine musikalische Erzählung verwandelt, die dem Unsagbaren Raum gibt und dem Wunsch nach Frieden und Freiheit eine Melodie der Zuversicht.
In einer Zeit, in der Antisemitismus unter fadenscheinigen Argumenten wieder salonfähig zu werden beginnt, widersetzt sich unser Hörbuch dem Vergessen und erinnert an die Opfer des Holocausts. Zugleich erinnert es an unsere Verantwortung im Hier und Jetzt, unsere rechtsstaatliche Demokratie, unsere Freiheit und unsere Werte gegen Antisemiten, autokratische Imperialisten und reaktionäre Ideologen zu verteidigen.

Die Ukraine, ihre Kultur und ihre Identität werden durch den brutalen russischen Angriffskrieg bedroht. Um den in Not geratenen Menschen zu helfen, hat sich der Düsseldorfer Stadtrat für eine Städtepartnerschaft mit der Ukraine eingesetzt. Diese Partnerschaft wurde Anfang September 2022 als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine besiegelt

Die CD kostet 19,80 € und ist in der Mahn- und Gedenkstätte erhältlich. Das 24-Seitige Booklet umfasst unter anderem ein Vorwort von Dr. Stephan Keller (Oberbürgermeister Düsseldorf), ein Grußwort von Dr. Bastian Fleermann (Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) und von Mykola Kushnir (Leiter des Museums für Jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina in Czernowitz).

Dokumentation "Genauso wie du und ich"

Ein Projekt mit der VHS Düsseldorf

Schon einmal auf unserem Vimeo Account vorbeigeschaut? Da gibt es die Kurz-Dokumentation von Jacquelyn Altman und Naomi Wise zur Familie Altmann.

Seit heute ist auch der Film “Genauso wie du und ich” verfügbar: Anlässlich des Gedenkens an das Novemberpogrom von 1938 setzten sich Teilnehmende der VHS Düsseldorf / Abteilung Schulische Weiterbildung im September 2022 intensiv mit der Geschichte der Düsseldorfer Familie Altmann auseinander. In mehreren Workshops in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf spürten die Jugendlichen dem Leben von David und Johanna Altmann und ihrem Sohn Alfred nach – sie gingen an die Wohnorte der Familie, lasen Briefzeugnisse und informierten sich über die Ereignisse in Düsseldorf während der NS-Zeit.

Familie Altmann lebte bis 1941 in Düsseldorf – sie betrieben ein Bekleidungsgeschäft auf der Königsallee, später einen Modesalon auf der Blumenstraße. Nach dem Novemberpogrom von 1938 entschlossen sich David und Johanna Altmann dazu, ihren Sohn Alfred mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Sie selbst wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. David und Johanna Altmann wurden im August 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet; Alfred überlebte.

Während ihres Projekts wurden die Teilnehmenden filmisch von Daniel Gräbner begleitet. Der Film “Genauso wie du und ich.” dokumentiert die persönliche Auseinandersetzung der Jugendlichen mit der Geschichte der Familie Altmann, lässt die Jugendlichen aber auch selbst mit ihren Einschätzungen und Gedanken zu Wort kommen.


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Sondernewsletter zum 9. November

Liebe Freund:innen und Förder:innen der Mahn- und Gedenkstätte,

der November steht vor der Tür und damit die für uns in der Gedenkstätte arbeits- und ereignisreichste Zeit des Jahres: das Gedenken an den Novemberpogrom. Sie alle, die Sie unserem Hause verbunden sind, wissen, dass dies in jedem Jahr mehr ist als „nur“ eine Gedenkveranstaltung am 9. November. Es hat gute Tradition, dass wir gemeinsam mit der Katholischen Kirche in Düsseldorf, dem Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf e.V. einen Arbeitskreis bilden, der vielfältige Formen des Gedenkens anbietet.
Dazu gehört auch, dass dieser Arbeitskreis nach Möglichkeit Überlebende und deren Nachfahren nach Düsseldorf zum Gedenken einlädt. Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr Jacquelyn Altman aus Toronto, Kanada, die Einladung angenommen hat. Sie ist die Enkelin von Johanna und David Altmann, die am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert und 1944 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden.

Die Deportation nach Litzmannstadt/Łódź war die erste aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. An dem historischen Datum dieser Deportation, am 27. Oktober 2022, wird Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller um 11.15 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus die Ausstellung der Arolsen Archives „#LastSeen – Bilder der NS-Deportationen“ eröffnen. Dazu möchten wir Sie sehr herzlich einladen.

Ebenso herzlich möchten wir Sie zu den verschiedenen Veranstaltungen in Erinnerung an den Novemberpogrom in Düsseldorf einladen. In diesem Jahr hat unser Arbeitskreis, gemeinsam mit weiteren Partner:innen, diese Angebote in einem gemeinsamen Programm gebündelt und gestalten lassen. Die Ausstellung „#LastSeen“, Filmpräsentationen, Theater, Gespräche, ein Vortrag, der Gedenkgang und der Gedenkgottesdienst sind diesmal unter anderem dort zu finden. Es gibt In- und Outdoor-Veranstaltungen sowie analoge und digitale Formate.

Wir würden uns freuen, wenn auch für Sie etwas dabei ist!

Mit herzlichen Grüßen
Dr. Bastian Fleermann, Hildegard Jakobs und das gesamte Team der Gedenkstätte


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NEUE MATERIALIEN

Workshop „Verwaltung im Nationalsozialismus“ Ab sofort buchbar

Seit vielen Jahren besuchen die neuen Auszubildenden der Stadtverwaltung Düsseldorf in ihren Einführungswochen die Mahn- und Gedenkstätte, um dort zu den Themen Verwaltung in Diktaturen und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und demokratische Verantwortung zu lernen. Jetzt hat die Mahn- und Gedenkstätte didaktische Materialien erarbeitet, die verschiedene Perspektiven auf das Verwaltungshandeln während der NS-Zeit ermöglichen.

Die Materialien dienen zur Begleitung eines rund dreistündigen Workshops mit dem Titel “Verwaltung im Nationalsozialismus“. Dieser soll Teilnehmer:innen für das Thema sensibilisieren und die Rolle sowie den Einfluss des Verwaltungswesens bei der Verfolgung und Diskriminierung von Menschen in der NS-Diktatur vermitteln. Ferner bietet das Bildungsmaterial zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für Diskussionen zu gegenwärtigen Themen.

Die Gedenkstätte bzw. die Mühlenstraße 29 hat eine besondere Beziehung zur Verwaltung: Während der NS-Zeit befanden sich in diesem Gebäude neben NS-Organisationen, wie der Gestapo oder der 20. SS-Standarte, auch verschiedene Ämter und Dienststellen der Düsseldorfer Stadtverwaltung sowie das Wehrbezirkskommando.
Insgesamt wurden fünf didaktische Mappen ausgearbeitet: Anhand ausgewählter Dokumente und Quellen werden die Biografien Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger aufgezeigt, die von den Behörden diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden. So sorgten unter anderem die Gesundheitsämter für massenhafte Zwangssterilisierungen vermeintlich “Erbkranker”, die staatlichen Finanzämter organisierten den fiskalischen Raub und Enteignung der jüdischen Bevölkerung, die Reichspostdirektion überwachte den Briefverkehr von Regimegegnern und anderer “verdächtiger” Personen und die Bau- und Liegenschaftsämter waren an dem Bau von sogenannten “Zigeunerlagern” beteiligt.

Die Workshops mit den Materialien und Vorlagen eignen sich sowohl für Mitarbeiter:innen und Auszubildende der Verwaltung als auch für Schüler:innen und Studierende, die sich mit dem Thema Bürokratie und Verfolgung im Nationalsozialismus auseinandersetzen wollen.

Buchungen und weitere Informationen über Nicole Merten 0211 8996205 oder sowie Milena Rabokon unter

Digitales Gedenken

Das Gedenkbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf Zur Erinnerung an die jüdischen Opfer 1933 bis 1945

Am 18. Mai 2022 haben wir das Digitale Gedenkbuch für die Düsseldorfer Opfer des Holocaust mit 2.633 Namen und vielen bereits fertigen Biografien online gestellt. Projektleiterin Hildegard Jakobs und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller präsentierten die Homepage der Presse.
Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte: “Eine Homepage ist kein gedrucktes Buch. Es ist viel eher ein Prozess. Wir werden die Seite permanent weiterpflegen und ergänzen, so dass im Laufe der kommenden Jahre möglichst alle Menschen mit einer kurzen Biografie gewürdigt werden.”

Zum Projekt: Der Kulturausschuss hatte am 4. März 2021 die Entwicklung eines Online-Gedenkbuches beschlossen und die Mahn- und Gedenkstätte mit der Arbeit beauftragt. Die Homepage ist unter den drei Domains www.gedenkbuch-duesseldorf.de , www.holocaust-memorial-duesseldorf.de sowie www.duesseldorfer-gedenkbuch.de gleichermaßen erreichbar.

Das Gedenkbuch fußt auch auf den umfangreichen Vorarbeiten der Historikerinnen Dr. Barbara Suchy und Angela Genger, Leiterin der Gedenkstätte von 1988 bis 2010.
Eine Ausführliche Beschreibung und weitere Forschungsprojekte, finden Sie unter dem Tab “Archiv/Forschungsprojekte”


zum Gedenkbuch geht es hier

SONDERAUSSTELLUNG „BRANDGEFÄHRLICH“ AM ABEND: ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 27. März um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Begleiten Sie Anna Schlieck, Leiterin der Pädagogik, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.

Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.