„Das Wort ergreifen,   
heisst immer auch handeln.“
Siegfried Lenz

besuchen, begegnen und informieren

Hier finden Sie alle aktuellen Informationen rund um die Geschehnisse in der Mahn- und Gedenkstätte.

Unter “Aktuelles” werden sie mit Meldungen zu Öffnungen an Feiertagen, Projekten, pädagogischen Materialien, Veröffentlichungen, Begegnungen und vieles mehr versorgt. Wenn sie wissen möchten, was sie bei einem Besuch an laufenden oder kommenden Ausstellungen erwartet, sowie Termine zu Führungen und unterschiedlichen Veranstaltungen schauen sie einmal unter “Sonderausstellung” und “Veranstaltungen” nach.

Einen ausführlichen Überblick zu unserern Veröffentlichungen bekommen sie unter “Publikationen”. Sie können jedes Buch bei uns in der Gedenkstätte erwerben. Entweder vor Ort oder Sie senden eine Bestellung via Mail an unsere Kollegin Frau Plavcic unter

Anfragen zu Führungen und Workshops für Jugendliche und Erwachsene richten Sie bitte direkt an die Kolleg:innen unter „Bildungsangebote“ oder an unsere Kollegin Nicole Merten ( oder 0211 8996205).

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Adresse Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag, Sonntag: 11:00 bis 17:00 Uhr
Samstag: 13:00 bis 17:00 Uhr


Newsletter für Dezember 2024

und ein Ausblick ins nächste Jahr... Sie wollen immer sofort Bescheid wissen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter gerne unter "Newsletter Anmeldung" oben links

Liebe Leser:innen und Freund:innen der Gedenkstätte,

das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und wir blicken auf ein ereignisreiches und vielfältiges Jahr in unserer Gedenkstätte zurück.
Die drei erfolgreichen Sonderausstellungen „Brandgefährlich“, „Das war hier“ und „Innovativ. Erfolgreich. Jüdisch.“ haben zahlreiche neue Besucherinnen und Besucher in das Haus gelockt und für schöne Begegnungen und Gespräche gesorgt.
Die Eröffnung unseres Beatrice-Strauss-Zentrums an der Marktstraße 2 im April hat uns viele neue Möglichkeiten gegeben und schon viele Abendveranstaltungen und Nutzungen durch das Pädagogik-Team zugelassen.
Die Veranstaltungen rund um den 9. November – insbesondere der sehr erfolgreiche und berührende Gedenkgang und die Lichtinstallation „missing link_“ an der Kasernenstraße – prägten den Herbst 2024 maßgeblich.
Ein neues Buch über die Geschichte der Sinti und Roma vor dem Ersten Weltkrieg (Mai) und der Katalog zur Feuerwehr-Ausstellung (Januar) haben unser Publikationsangebot bereichert. Der Katalog zur aktuellen Sonderausstellung über jüdische Erfinderpersönlichkeiten steht kurz vor der Fertigstellung.

Dennoch blieb das Jahr überschattet von den Folgen des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023 und vom immer stärker um sich greifenden Antisemitismus auf Schulhöfen, in unseren Straßen, im Internet – und leider auch in unserem Haus. Der beständige Kampf gegen den Judenhass werden wir nur gemeinsam und auf dem Wege der beständigen Prävention gewinnen. Gästebucheinträge und Vandalismus an Gedenktafeln oder Stolpersteine sprechen eine eindeutige Sprache. Wir sind froh und dankbar, in der Düsseldorfer Stadtpolitik und in der Zivilgesellschaft enge und verlässliche Freundinnen und Freunde zu haben, die uns in unserer Haltung bestätigen und unterstützen. Unsere Solidarität gilt unserer Jüdischen Gemeinde und deren Mitgliedern.

Das folgende Frühjahr wird von unserem Blick auf die Jahrestage rund um das Kriegsende und die Befreiung von der NS-Herrschaft vor 80 Jahren geprägt sein. Unter dem Motto „Düsseldorf erinnert. 80 Jahre Kriegsende und Befreiung“ werden wir rund 60 Veranstaltungen verschiedener Partnerinstitutionen vorstellen, die die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit dem Jahr 1945 bieten.
Außerdem beginnt im Frühjahr unsere neue Vortragsreihe „LEHRHAUS. Vorträge zur jüdischen Geschichte Düsseldorfs“, die wir gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit anbieten werden.
Sie sehen: Die Aktualität unserer Arbeit ist zum Greifen nahe, die Themen gehen uns nicht aus.

Ihnen allen wünsche ich entweder fröhliche Weihnachten, chag chanukka sameach, eine gute Winterzeit – oder alles zusammen!

Ihr
Dr. Bastian Fleermann


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SONDERNEWSLETTER ZUM NOVEMBERGEDENKEN 2024

Liebe Leser:innen und Freund:innen der Gedenkstätte,

am 9. und 10. November 2024 jähren sich die Ereignisse des Novemberpogroms von 1938:
Vor 86 Jahren verübten Düsseldorfer:innen 450 Überfälle auf Wohnungen, Geschäfte und Eigentum ihrer jüdischen Nachbar:innen. 70 Menschen wurden schwer verletzt. Dreizehn jüdische Menschen wurden ermordet und die große Synagoge in der Kasernenstraße in Brand gesteckt.

In Düsseldorf erinnert die Mahn- und Gedenkstätte in diesem Jahr gemeinsam mit vielen Akteur:innen an die gewaltvollen Ereignisse dieser Tage sowie an die Folgen für die jüdischen Bürger:innen unserer Stadt. Dieser Sondernewsletter informiert Sie über die verschiedenen Veranstaltungen zwischen dem 8. und 13. November 2024, soll Sie aber zugleich auch aktivieren:
Leiten Sie diesen Newsletter gern weiter! Laden Sie Ihre Freund:innen und Familien zu den Gedenkveranstaltungen ein!
Nutzen Sie die Möglichkeit, das Gedenkplakat auszudrucken, zu verteilen und aufzuhängen, um der Erinnerung an möglichst vielen Stellen in der Stadt Raum zu geben.

Traditionell organisiert und begleitet die Mahn- und Gedenkstätte in jedem Jahr den ‚Gedenkgang‘, bei dem junge Menschen für die Erinnerung an das Novemberpogrom in Düsseldorf aktiv werden. In diesem Jahr verortet eine Gruppe junger, engagierter Ehrenamtlicher das Gedenken im Düsseldorfer Zooviertel. An den ehemaligen Wohnorten der jüdischen Bewohner:innen des Viertels geben die Teilnehmer:innen Einblicke in deren Lebensgeschichten und fokussieren die individuellen Erlebnisse dieser Personen und Familien während des Pogroms. In ihren Beiträgen verharren sie jedoch nicht in den Schilderungen der Ereignisse. Sie markieren Leerstellen in den Erzählungen, werfen Fragen auf und richten diese mit Blick auf die Gegenwart an ihre Zuhörer:innen, an die Düsseldorfer Stadtgesellschaft.
Meine Kolleg:innen Jona Winstroth, Milena Rabokon und ich (Abteilung Bildungsarbeit) haben die Teilnehmer:innen bei der Auseinandersetzung mit den Biografien und historischen Quellen unterstützt, den organisatorischen Rahmen geschaffen und den Austausch zwischen den Nachfahren und den Teilnehmer:innen initiiert. In den fünf Monaten des Projekts konnten wir großes Interesse, kritisches Hinterfragen, kreatives Nachdenken und wachsenden Zusammenhalt in der Gruppe beobachten – eine tolle Erfahrung, die uns motiviert, uns Hoffnung macht und für die wir sehr dankbar sind. Sie ist aber auch der Beweis für die Sinnhaftigkeit unserer Bildungsarbeit in Düsseldorf; auch ein Aufruf, historisch-politische Bildung hier und im ganzen Land anhaltend zu fördern und stärker zu etablieren.
Wir laden Sie herzlich zum Gedenkgang (10. November um 15 Uhr), den Aufführungen der Installation „Schwarz-helle Nacht“ des Theaterkollektivs Pièrre.Vers in unserem Beatrice-Strauß-Zentrum (12. und 13. November jeweils um 18.30 Uhr) und allen weiteren Veranstaltungen in den kommenden Wochen ein.
Wir freuen uns über Ihr Interesse, ihr Mitwirken und den Austausch mit Ihnen.
Ihre
Anna Schlieck
Leitung der Bildungsarbeit


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PLAKATE ZUM NOVEMBERGEDENKEN 2024

Nutzen Sie die Möglichkeit, das Gedenkplakat auszudrucken, zu verteilen und aufzuhängen, um der Erinnerung an möglichst vielen Stellen in der Stadt Raum zu geben.


Download Plakate Novembergedenken 2024

NEUE SONDERAUSSTELLUNG AB 1. NOVEMBER IN DER MUG

INNOVATIV, ERFOLGREICH, JÜDISCH. DÜSSELDORFER VISIONÄRE: FREUNDLICH, SCHÖNDORFF, LOEWY

Die Stadt Düsseldorf entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer exponierten Industriemetropole. Jüdische Akteure sind an diesem rasanten Aufstieg maßgeblich beteiligt: als mutige Pioniere und Unternehmer, erfindungsreiche Ingenieure, als Bankiers und Ideengeber. Dieser Teil der Stadtgeschichte ist heute nahezu ausgeblendet und unbekannt. Woran liegt dies?
Wieder war es die NS-Zeit, die auch auf diesem Gebiet Existenzen vernichtete und ihre Geschichten vergessen ließ: Die Pioniere wurden als Juden verfolgt und aus Düsseldorf vertrieben. Ihre Firmen wurden „arisiert“ und ihre Erfolge „umetikettiert“. Die umbenannten Firmen gingen mit neuer Legende in die Düsseldorfer Wirtschaftsgeschichte ein. Drei dieser Persönlichkeiten werden mit ihren Firmen und Familien in dieser Sonderausstellung vorgestellt.

Abraham Freundlich, Albert Schöndorff und Ludwig Loewy haben mit ihren Lebensleistungen den Alltag nicht nur der Düsseldorfer verändert und bereichert. Dass ihre Namen und Innovationen wieder im Gedächtnis der Stadt Düsseldorf verankert werden, ist das erklärte Ziel dieser Sonderausstellung.


Hier geht es zum ausführlichen Flyer zur Sonderausstellung

Installation missing link_: Temporäre Einlagerung des Gedenksteins an der Kasernenstraße

Im Rahmen der Realisierungsarbeiten für die dauerhafte Installation der Lichtarbeit "missing link_" von Mischa Kuball wurde am Dienstag, 20. August 2024, der Gedenkstein an der Kasernenstraße 67 fachmännisch abgebaut und temporär eingelagert.

Im Rahmen der Realisierungsarbeiten für die dauerhafte Installation der Lichtarbeit „missing link_“ von Mischa Kuball wurde am Dienstag, 20. August 2024, der Gedenkstein an der Kasernenstraße 67 fachmännisch abgebaut und temporär eingelagert. Nach Beendigung der Arbeiten wird der Gedenkstein wieder entsprechend aufgestellt. Die Aufstellung ist aktuell bis spätestens Anfang November 2024 geplant.

Mit der Arbeit missing link_ realisierte der Konzeptkünstler Mischa Kuball im November 2023 eine vorerst temporäre Lichtinstallation auf der Kasernenstraße, die das Gedenken an die im Nationalsozialismus zerstörte, zentrale Synagoge der Stadt in den Mittelpunkt stellt. Ziel seiner Arbeit ist es, der Geschichte eine neue Sichtbarkeit zu geben und einen Resonanzraum für das gemeinsame Gedenken und Zusammenkommen zu bieten. Das Projekt ist eine Kooperation der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Landeshauptstadt Düsseldorf mit der Mahn- und Gedenkstätte.

Die 1904 im neoromanischen Stil fertiggestellte Synagoge bildete einen zentralen kulturellen Mittelpunkt des jüdischen Lebens in der Stadt. Am 10. November 1938 wurde sie im Zuge der nationalistischen Pogrome in Brand gesetzt und später abgerissen.


Ein Video zum Thema ist hier abrufbar

Endlich Sommerferien!!

Unser Team Bildungsarbeit sagt DANKE!

Im Schuljahr 2023/24 durften wir 5002 Jugendliche in unserem Haus begrüßen.

Für die Statistikliebhaber:innen unter uns macht das:

3752 Schüler:innen in 164 Gruppen wurden von uns geführt oder haben an unseren Workshops teilgenommen.
30 Schüler:innengruppen mit insgesamt 576 Jugenlichen haben unser Haus selbstständig besucht.
674 Jugendliche waren bei Veranstaltungen oder haben unsere Bibliothek zur Recherche genutzt.

Heute ist übrigens auch unser neuer aktualisierter Bildungsflyer aus dem Druck eingetroffen. Er geht die Tage auf unserer Homepage online. Darin finden sich mehrere neue Workshops, die gebucht werden können. Unter anderem “Im Einsatz. Die Düsseldorfer Polizei im NS”, “Rädchen im Getriebe? Schreibtischtäter:innen in der NS-Zeit” oder die Gedenkstättenfahrtvorbereitung “Weggeschafft aus Düsseldorf: Massentransporte und Deportationen.”

Jetzt wünschen wir aber Schüler:innen und Lehrer:innen erholsame und sonnige Ferien. Wir sehen uns im neuen Schuljahr wieder!!!


Hier geht es zum neuen Flyer Bildungsarbeit

Neuerscheinung

"Ausgrenzung und Faszination" Sinti und Roma in Düsseldorf und im nördlichen Rheinland vom Spätmittelalter bis zum Ersten Weltkrieg

Ab sofort in der Mahn- und Gedenkstätte erhältlich!
Ab dem 28. Mai bei der Buchhändlerin oder dem Buchhändler ihres Vertrauens.

Bastian Fleermann
Ausgrenzung und Faszination
Sinti und Roma in Düsseldorf und im nördlichen Rheinland
vom Spätmittelalter bis zum Ersten Weltkrieg

Faszination, Koexistenz und Ausgrenzung: Nicht immer, aber sehr oft trafen die Sinti und die Roma auf Argwohn und Verachtung. Erstmals spürt eine Überblicksstudie dieser Minderheit und dem Umgang mit ihr in einem umgrenzten Raum über mehrere Jahrhunderte hinweg nach – und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen.

Schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts gewährte ein Schutzbrief einer Roma-Gruppe in Düsseldorf und im Herzogtum Berg freies Geleit. Seit dieser Zeit lebten Roma, Sinti und andere Völker, von der Mehrheitsgesellschaft zunächst als »Czygeiner« bezeichnet, im nördlichen Rheinland. Die hier erstmals zusammengetragenen Quellen belegen neben Anfeindungen und Ausgrenzungen auch Phasen friedlicher Koexistenz und Zusammenarbeit. Sie zeichnen das Bild einer vielfältigen Minderheit, die sehr geschickte Überlebens- und Anpassungsstrategien entwickelte, um staatlicher Repression zu entgehen und sich in der Region zu behaupten. Und sie lassen eine Alltagsebene sichtbar werden, die nur scheinbar mit den parallel entstandenen populären »Zigeuner«-Bildern korrespondiert: Der Kitsch in der Kunst oder auf der Bühne, auf Fotopostkarten oder in Schauergeschichten hatte mit der Lebensrealität von Sinti oder Roma so gut wie nichts zu tun. Die sich permanent wandelnden Lebensbedingungen der Musiker oder Hausiererinnen, Handwerker, Artisten oder Pferdehändler stehen den bis heute trügenden Projektionswünschen der entstehenden bürgerlichen Gesellschaft entgegen. Die wahre Geschichte findet sich in diesem Band.

216 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
zahlreiche farbige Abbildungen
17,5 × 24,5 cm
(D) € 22,00, (A) € 22,60, sFr 29,00 (UVP)
ISBN 978-3-946595-42-7


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Neue Homepage online

Zwischen Volksfest und Verfolgung - Der Düsseldorfer Volksgarten in der NS-Zeit

Der Nationalsozialismus ist auch an Alltagsorten in Düsseldorf ständiger Begleiter. Oft übersehen oder unsichtbar, finden sich an diesen Orten Spuren der Geschichte: auch im Volksgarten. Die neue Website ermöglicht diese Spuren über eine interaktive Karte sichtbar zu machen.

Der Volksgarten wurde in der NS-Zeit für Großveranstaltungen genutzt. So fanden auf der Ballonwiese, wo seit 2013 jährlich das Rock gegen Rechts Festival stattfindet, Volksfeste wie das Erntedankfest oder die KdF-Feier statt. Durch pompöse Aufmärsche, geschickt inszenierte Fahnenweihen, Platzkonzerte, Kundgebungen und allerlei Gedenktage entstanden Propagandabilder, die in den Köpfen hängen blieben. All dies diente dazu, das Bild der sogenannten Volksgemeinschaft zu stärken.
Während in unmittelbarer Nähe auf dem Gelände des Volksgartens und des heutigen Südparks hunderte Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlingen unter menschenunwürdigen Bedingungen interniert waren.

Erfahre mehr über die Geschichte des Volksgartens und entdecke die Spuren des Nationalsozialismus – entweder selbstständig mit Hilfe der Website oder geführt von Historiker:innen.

Recherche und inhaltliche Ausarbeitung haben die Historiker Jona Winstroth und Nils Beldermann durchgeführt. Die Illustrationen stammen von Paul Plasma. Sowohl das Webdesign als auch die technische Umsetzung hat Oliver Bremer beigesteuert.

Entstanden ist das Projekt durch eine Kooperation von Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V. und dem Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., gefördert durch die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur.


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Karola Regent (Hannele Zürndorfer) verstorben

Gestern haben wir erfahren, dass Karola Regent im Alter von 98 Jahren verstorben ist. Die meisten Menschen in Düsseldorf kannten sie unter ihrem Mädchennamen: Hannele Zürndorfer.

Geboren wurde sie am 5. Dezember 1925 als Tochter von Adolf und Elisabeth Zürndorfer, geborene Rheinheimer. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Lotte wuchs Hannele in Gerresheim auf. Ihre Lebenserinnerungen, erstmals 1988 veröffentlicht, veröffentlichte sie 1997 in einer überarbeiteten Auflage in Düsseldorf unter dem Titel: Verlorene Welt. Jüdische Kindheit im Dritten Reich. Ein besonders Kapitel betrifft den Überfall auf ihre Familie während des Novemberpogroms 1938. Kurz darauf konnten Hannele und ihre Schwester Nazideutschland mit Hilfe eines Kindertransports verlassen.

Großbritannien wurde ihre zweite Heimat. Ihre Eltern konnten ihnen nicht rechtzeitig folgen und wurde 1941 deportiert und überlebten nicht. Dennoch reichte Karola Regent Düsseldorf wieder die Hand. Sie stand uns, der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, für Gespräche zur Verfügung. Wichtig war ihr auch besonders unsere pädagogische Arbeit und der Kontakt mit jungen Menschen. Im Jahr 2001 prägte sie beispielsweise als Zeitzeugin ein mehrtägiges Ferienprogramm in der Gedenkstätte. Seit 2003 trägt ihre alte Grundschule in Düsseldorf-Gerresheim ihren Namen.

Wir und Düsseldorf verlieren in ihr eine sympathische Kämpferin für Toleranz und Dialogbereitschaft.

[Fotos: Karola Regent bei der Namensgebung der Hanna-Zürndorfer-Grundschule / Erster Schultag 1932 / Mit Schwesterchen Lotte und ihrem Vater Adolf Zürndorfer]

DER KATALOG IST DA!

Brandgefährlich - der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung

Der Katalog BRANDGEFÄHRLICH zur gleichnamigen Sonderausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf thematisiert unter anderem dass Verhalten der Feuerwehr während des Novemberpogroms 1938, in der auch in der Düsseldorfer Innenstadt sowie in Benrath die Synagogen brannten. Sie fragt nach der Personalpolitik und der ideologischen Ausrichtung, beleuchtet die Rolle der Feuerwehr bei der im Juli 1942 erfolgten Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt. Auch die Entnazifizierung der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr wird beleuchtet.

Der Katalog zur Sonderausstellung ist ab sofort erhältlich in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf oder im Buchhandel.

BRANDGEFÄHRLICH. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945, herausgegeben vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., 80 Seiten, zahlreiche Abbildungen, C.W. Leske Verlag, Düsseldorf 2023, 10 Euro, ISBN 978-3-946595-43-4.

STOLPERSTEINE IN DÜSSELDORF

NEUE HOMEPAGE MIT INFORMATIONEN ZU DEN DÜSSELDORFER STOLPERSTEINEN AB JETZT ONLINE

Die Mahn- und Gedenkstätte, der Förderkreis und das Vermessungs- und Katasteramt der Landeshauptstadt Düsseldorf haben am 23. August im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller eine Homepage vorgestellt und freigeschaltet, mit der man die „Stolpersteine“ und die dazugehörigen Biografien online suchen und finden kann.
Die Projektleiterin Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte, stellte das Onlineangebot vor. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Julia Blüm, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde hielten Grußworte und dankten der Historikerin. Thomas Weindel, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes, und sein Amt haben das digitale Kartenmaterial und die topografischen Daten beigesteuert.

„Noch 2012 haben wir ein gedrucktes Buch mit den Biografien der NS-Opfer, derer mit einem Stolperstein gedacht wird, vorgelegt. Dies war sehr schnell vergriffen. Heute sind wir mit den digitalen Möglichkeiten ein gutes Jahrzehnt weiter“, so die Historikerin Hildegard Jakobs.
Für die Gedenkstätte und ihren Förderkreis ist es wichtig, die ermordete Person nicht nur mit knappen Daten und dem Grund der Ermordung, sondern mit einer Kurzbiografie und weiteren Informationen zu würdigen. „Das ergänzt das Projekt des Künstlers hier vor Ort sehr stark und beantwortet viele Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner und wird auch verstärkt in der Bildungsarbeit der Gedenkstätte eingesetzt“, so Jakobs.

Unter www.gedenkstaetteduesseldorf.de ist der Zugang unter der Rubrik „Stolpersteine“ von nun an möglich. Dort kann nach Straßen und Namen gezielt gesucht werden.
Zusätzlich ist das Angebot auch über www.maps.duesseldorf.de verlinkt. Unter der Rubrik: Kultur und Tourismus/Stolpersteine kann die gesamte Stolperstein-Karte eingesehen werden.


zu den Stolpersteinen

NEUE MATERIALIEN

„VIER NEUE DIDAKTISCHE WORKSHOP-MATERIALIEN“ Tandemprojekt „Spannungsfeld Gedenkstättenarbeit in einer wandelnden Gesellschaft“

Am 10. August 2023 präsentierte die Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf vier didaktische Workshop-Materialien, die im Rahmen des Tandem-Projektes „Spannungsfeld Gedenkstättenarbeit in einer sich wandelnden Gesellschaft“ gemeinsam mit der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld – Villa Merländer entwickelt wurden. Dieses Projekt wurde durch das Förderprogramm „Jugend erinnert“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien initiiert. Die Projektkoordination übernahm Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld, während die Umsetzung durch die pädagogischen Mitarbeitenden Daniel Simon (NS-Dokumentationsstelle Krefeld) und Milena Rabokon (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) erfolgte.
Die beiden pädagogischen Mitarbeitenden stellten die Workshop-Materialien zusammen mit Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, und Astrid Hirsch von Borries, wissenschaftliche Mitarbeiterin für digitale Kommunikation der nordrhein-westfälischen Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration Josefine Paul vor. Ebenso nahm die Dezernentin für Kultur und Integration, Miriam Koch, an der öffentlichen Vorstellung teil.
Über einen Zeitraum von drei Projektjahren hinweg widmeten sich Daniel Simon und Milena Rabokon einer intensiven Archivrecherche. Diese eingehende Auseinandersetzung mit den Quellen bildete die Grundlage für die Entwicklung der Workshops. Dabei wurden jeweils vier Workshops für Krefeld und vier für Düsseldorf konzipiert:

„Nur für Arier“? – Sport im Nationalsozialismus
Auf der Fährte – „Unangepasste“ Jugendliche in der NS-Zeit
„Rädchen im Getriebe“? – Schreibtischtäter:innen in der NS-Zeit,
„Was hat das mit mir zu tun?“ – Flucht und Migration in der NS-Zeit.

Das Projekt verfolgt einen innovativen Ansatz, in dem Teilnehmer:innen durch speziell gestaltete pädagogische Workshop-Materialien erreicht werden, die bisher in den lokalen pädagogischen Bildungsangeboten kaum Berücksichtigung fanden. Dies ermöglicht beiden Städten, sich intensiv mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.
Die Workshops bieten den Teilnehmer:innen die Gelegenheit, sich eingehend mit der Geschichte des Nationalsozialismus zu beschäftigen. Dabei kommen ausgewählte Dokumente, Fotos und Interviews von lokalen Zeitzeug:innen zum Einsatz, um einen Austausch verschiedener Perspektiven zu ermöglichen. Die interaktiven und multimedialen Bildungsangebote ermutigen die Teilnehmer:innen, Vergangenheit und Gegenwart kritisch zu reflektieren und eigene Standpunkte zu entwickeln.
Das Projekt hat bereits verschiedene Zielgruppen erfolgreich angesprochen, darunter lokale Sportvereine, Jugendorganisationen, Ausbildungsstätten im Verwaltungsbereich sowie Integrationszentren.

Die Durchführung der Workshops findet in der Gedenkstätte statt. Die Termine müssen dort abgestimmt werden.

Wanderausstellung #StolenMemory

Mobile Ausstellung der Arolsen Archives auf dem Reeser Platz Vom 3. bis 22. August 2023, täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Eröffnung am 3. August um 11 Uhr.

Gemeinsam mit den Arolsen Archives zeigen wir in Düsseldorf die Open-Air Wanderausstellung #StolenMemory. Im Mittelpunkt stehen der letzte Besitz von KZ-Inhaftierten und die Frage, wie es heute noch gelingt, diese sogenannten Effekten an Familien der Opfer zurückzugeben.
Zu sehen ist die Ausstellung in einem aufklappbaren Übersee-Container auf dem Reeser Platz.
„Effekten“ sind persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern von den Nationalsozialisten abgenommen wurden. Oft waren es Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos. #StolenMemory ist eine Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe dieser persönlichen Gegenstände an die Angehörigen. Über 680 Familien konnten seit dem Start der Kampagne 2016 bereits gefunden werden. Die Ausstellung zeigt Bilder solcher „Effekten“ und erzählt vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten.

Das Ziel der Ausstellung: Aufmerksamkeit und Unterstützung

Unter der Überschrift „Gefunden“ lenkt die Ausstellung den Blick auf persönliche Gegen-stände, die bereits zurückgegeben werden konnten. Sie berichtet vom Verfolgungsweg der einstigen Besitzer:innen und den Rückgaben an ihre Familien heute. Mit dem Smartphone können die Besucher:innen über QR-Codes Videoportraits aufrufen, in denen die Angehörigen selbst zu Wort kommen.
Unter der Überschrift „Gesucht“ werden „Effekten“ gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Eine wichtige Botschaft ist deshalb auch: Jede:r kann die Arolsen Archives bei der Rückgabe der Effekten unterstützen und sich selbst auf Spurensuche nach den Verfolgten und deren Familien begeben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestohlene Erinnerungsstücke von knapp 2.500 Personen aus ganz Europa auf.

Der emotionale Wert der Effekten

„Viele Opfer der Nationalsozialisten hinterließen keine materiellen Spuren für ihre Familien, weil die Nationalsozialisten ihnen alles nahmen“, so Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. Die Rückgabe der Effekten sei für die Angehörigen deshalb oft sehr unerwartet: „Einige von ihnen wissen nichts oder nur wenig über diesen Teil der Lebensgeschichte ihrer Großeltern, Eltern, Onkel und Tanten“. Umso wichtiger sei es, dass die Gegenstände in die Familien zurückkehrten.

Ausstellung und Website
Seit August 2020 reist die #StolenMemory-Ausstellung mit mittlerweile vier Containern durch Deutschland und seit Mai 2022 auch durch Polen und Belgien. Unterstützt und gefördert werden die Arolsen Archives bei den Wanderausstellungen durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige Amt sowie das belgische Außenministerium.

Begleitend zur Ausstellung bietet die Website stolenmemory.org interessante Einblicke: Kurze, animierte Filme mit ergänzenden Webstories erzählen von individuellen Schicksalen. Diese Materialien wurden speziell für Jugendliche entwickelt und im Juni 2021 mit dem Grimme Online Award in der Kategorie „Wissen und Bildung“ ausgezeichnet. Auf der Website steht zudem umfangreiches pädagogisches Material zum kostenlosen Download zur Verfügung, das von Schulen und Bildungseinrichtungen an allen Stationen der Wanderausstellung genutzt werden kann.

Wo: Düsseldorf, auf dem Reeser Platz
Wann: vom 3. bis 22. August 2023
Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei

Link zur Website #StolenMemory: https://stolenmemory.org/

Neue Bildungspartnerschaft

Partnerschule Lycée français international Simone Veil

Wir haben gestern eine schon lange bestehende Freundschaft mit einer Unterschrift besiegelt. Schulleiter François Dillenschneider und seine Kollegin Annick Berthod waren zur Vertragsunterzeichnung da und das Lycée français international Simone Veil ist nun ganz offiziell Partnerschule der Mahn- und Gedenkstätte.

Die Schüler:innen des Lycée nehmen bereits seit Jahren unsere pädagogischen Angebote wahr. Unter anderem jeden Winter die Gedenkstättenfahrtvorbereitung, bevor sie die Gedenkstätte Auschwitz besuchen.

Wir haben auch schon die Köpfe zusammengesteckt und eine Reihe Ideen für weitere Projekte mit dem besonderen Blick auf deutsch-französische Geschichte während des NS entwickelt.


Zur Homepage des Lycée

Wir haben einen neuen Verlag!

Ab sofort Teil des C.W.-Leske/Lilienfeld-Verlags

Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V. hat am 27. Februar 2023 einen Grundvertrag mit dem C. W. Leske Verlag abgeschlossen. Künftig werden unsere Bücher dort erscheinen.
C. W. Leske ist ein Imprint des Düsseldorfer Lilienfeld-Verlags in Flingern für Sachbücher und historische Raritäten. Verlagsleiterin Viola Eckelt und ihr Partner Axel von Ernst kamen zu Hildegard Jakobs und Dr. Bastian Fleermann, um erste Projekte zu besprechen.

Auf gute Zusammenarbeit!


Lilienfeld-Verlag

Pädagogisches Angebot zur Sonderausstellung

Workshop "Ich mache mir ein Bild von dir"

Drei Werke Otto Pankoks und drei Lebensgeschichten junger Düsseldorfer Sinti:zze stehen im Mittelpunkt des Workshops. Anhand der Porträts von Ehra, Raklo und Gaisa nähern sich die Teilnehmer:innen dieser individuellen Darstellungsform an, fertigen eigene Skizzen und erproben verschiedene Materialien. Was bedeutet es, sich ein Bild von jemandem zu machen?

Die Spurensuche in der Sonderausstellung führt die Teilnehmer:innen zu den Lebensgeschichten der Sinti:zze vom Heinefeld. Wen zeichnete Otto Pankok? Wie erlebten die jungen Menschen die Verfolgung durch die Nationalsozialisten? Und wie trat man ihnen und anderen Sinti:zze nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegenüber?

Der Workshop umfasst 2,5 Stunden und richtet sich an Jugendliche ab der 9. Klasse. Bitte beachten Sie, dass die Gruppen eine maximale Anzahl von 25 Schüler:innen nicht überschreiten sollten.

Der Eintritt in die Mahn- und Gedenkstätte sowie die Teilnahme am Workshop ist für Sie und Ihre Schüler:innen kostenfrei. Der Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte freut sich über eine Spende!

Katalog zur Sonderausstellung

Molari im Heinefeld. Bilder und Erzählungen von Otto Pankok. Spurensuche zu Düsseldorfer Sinti und Sintizze

Frisch bei uns eingetroffen: der Katalog zur Sonderausstellung „Molari im Heinefeld. Bilder und Erzählungen von Otto Pankok. Spurensuche zu Düsseldorfer Sini und Sintizze im Heinefeld.“

Er beinhaltet die Ausstellungstexte und zusätzliche Informationen, zahlreiche Abbildungen, Dokumente und Fotos.
Der Katalog umfasst 112 Seiten und ist für 16,80 Euro in der Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, erhältlich.

Mitglieder des Förderkreises können ihn zum Sonderpreis von 12,- Euro in der Geschäftsstelle/Verwaltung (Mühlenstraße 6) zu den üblichen Bürozeiten (Mo-Fr 9-16 Uhr) erwerben.

Hörbuch: "Meine vier Leben."

"Meine vier Leben. Aus Czernowitz über Amsterdam nach Düsseldorf – wider das Vergessen" Gelesen von Axel Gottschick. Mit Originaleinspielungen von Herbert Rubinstein und mit Musik von Jan Rohlfing

Dieses Hörbuch ist ein Zeugnis in Musik und Sprache über die Liebe. Es beginnt in Czernowitz in der heutigen Ukraine. Herbert Rubinstein erzählt darin sein Leben. Er wurde 1936 in Czernowitz geboren, wo er den Holocaust knapp überlebte. Seine Kindheit war überschattet vom Leben im Ghetto, der Angst vor den Deportationen und des Verlusts. Herbert Rubinstein erzählt seine Geschichte, damit nichts vergessen wird. Er erzählt sie mit der ihm eigenen großherzigen Menschenliebe. Liebe ist auch die stets wachende und lebendige Erinnerung an all diejenigen, die nicht mehr sind; deren Leben endete, bevor sie ihre Stimme erheben konnten. Was sie erlebten, ist auch heute wieder von beklemmender Aktualität. Der Komponist und Musiker Jan Rohlfing hat Herbert Rubinsteins Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken zusammen mit einem hochrangigen Ensemble in eine musikalische Erzählung verwandelt, die dem Unsagbaren Raum gibt und dem Wunsch nach Frieden und Freiheit eine Melodie der Zuversicht.
In einer Zeit, in der Antisemitismus unter fadenscheinigen Argumenten wieder salonfähig zu werden beginnt, widersetzt sich unser Hörbuch dem Vergessen und erinnert an die Opfer des Holocausts. Zugleich erinnert es an unsere Verantwortung im Hier und Jetzt, unsere rechtsstaatliche Demokratie, unsere Freiheit und unsere Werte gegen Antisemiten, autokratische Imperialisten und reaktionäre Ideologen zu verteidigen.

Die Ukraine, ihre Kultur und ihre Identität werden durch den brutalen russischen Angriffskrieg bedroht. Um den in Not geratenen Menschen zu helfen, hat sich der Düsseldorfer Stadtrat für eine Städtepartnerschaft mit der Ukraine eingesetzt. Diese Partnerschaft wurde Anfang September 2022 als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine besiegelt

Die CD kostet 19,80 € und ist in der Mahn- und Gedenkstätte erhältlich. Das 24-Seitige Booklet umfasst unter anderem ein Vorwort von Dr. Stephan Keller (Oberbürgermeister Düsseldorf), ein Grußwort von Dr. Bastian Fleermann (Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) und von Mykola Kushnir (Leiter des Museums für Jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina in Czernowitz).

Dokumentation "Genauso wie du und ich"

Ein Projekt mit der VHS Düsseldorf

Schon einmal auf unserem Vimeo Account vorbeigeschaut? Da gibt es die Kurz-Dokumentation von Jacquelyn Altman und Naomi Wise zur Familie Altmann.

Seit heute ist auch der Film „Genauso wie du und ich“ verfügbar: Anlässlich des Gedenkens an das Novemberpogrom von 1938 setzten sich Teilnehmende der VHS Düsseldorf / Abteilung Schulische Weiterbildung im September 2022 intensiv mit der Geschichte der Düsseldorfer Familie Altmann auseinander. In mehreren Workshops in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf spürten die Jugendlichen dem Leben von David und Johanna Altmann und ihrem Sohn Alfred nach – sie gingen an die Wohnorte der Familie, lasen Briefzeugnisse und informierten sich über die Ereignisse in Düsseldorf während der NS-Zeit.

Familie Altmann lebte bis 1941 in Düsseldorf – sie betrieben ein Bekleidungsgeschäft auf der Königsallee, später einen Modesalon auf der Blumenstraße. Nach dem Novemberpogrom von 1938 entschlossen sich David und Johanna Altmann dazu, ihren Sohn Alfred mit einem Kindertransport nach Großbritannien zu schicken. Sie selbst wurden am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert. David und Johanna Altmann wurden im August 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet; Alfred überlebte.

Während ihres Projekts wurden die Teilnehmenden filmisch von Daniel Gräbner begleitet. Der Film „Genauso wie du und ich.“ dokumentiert die persönliche Auseinandersetzung der Jugendlichen mit der Geschichte der Familie Altmann, lässt die Jugendlichen aber auch selbst mit ihren Einschätzungen und Gedanken zu Wort kommen.


Hier geht es zum Film

Sondernewsletter zum 9. November

Liebe Freund:innen und Förder:innen der Mahn- und Gedenkstätte,

der November steht vor der Tür und damit die für uns in der Gedenkstätte arbeits- und ereignisreichste Zeit des Jahres: das Gedenken an den Novemberpogrom. Sie alle, die Sie unserem Hause verbunden sind, wissen, dass dies in jedem Jahr mehr ist als „nur“ eine Gedenkveranstaltung am 9. November. Es hat gute Tradition, dass wir gemeinsam mit der Katholischen Kirche in Düsseldorf, dem Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf e.V. einen Arbeitskreis bilden, der vielfältige Formen des Gedenkens anbietet.
Dazu gehört auch, dass dieser Arbeitskreis nach Möglichkeit Überlebende und deren Nachfahren nach Düsseldorf zum Gedenken einlädt. Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr Jacquelyn Altman aus Toronto, Kanada, die Einladung angenommen hat. Sie ist die Enkelin von Johanna und David Altmann, die am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert und 1944 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden.

Die Deportation nach Litzmannstadt/Łódź war die erste aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. An dem historischen Datum dieser Deportation, am 27. Oktober 2022, wird Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller um 11.15 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus die Ausstellung der Arolsen Archives „#LastSeen – Bilder der NS-Deportationen“ eröffnen. Dazu möchten wir Sie sehr herzlich einladen.

Ebenso herzlich möchten wir Sie zu den verschiedenen Veranstaltungen in Erinnerung an den Novemberpogrom in Düsseldorf einladen. In diesem Jahr hat unser Arbeitskreis, gemeinsam mit weiteren Partner:innen, diese Angebote in einem gemeinsamen Programm gebündelt und gestalten lassen. Die Ausstellung „#LastSeen“, Filmpräsentationen, Theater, Gespräche, ein Vortrag, der Gedenkgang und der Gedenkgottesdienst sind diesmal unter anderem dort zu finden. Es gibt In- und Outdoor-Veranstaltungen sowie analoge und digitale Formate.

Wir würden uns freuen, wenn auch für Sie etwas dabei ist!

Mit herzlichen Grüßen
Dr. Bastian Fleermann, Hildegard Jakobs und das gesamte Team der Gedenkstätte


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NEUE MATERIALIEN

Workshop „Verwaltung im Nationalsozialismus“ Ab sofort buchbar

Seit vielen Jahren besuchen die neuen Auszubildenden der Stadtverwaltung Düsseldorf in ihren Einführungswochen die Mahn- und Gedenkstätte, um dort zu den Themen Verwaltung in Diktaturen und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und demokratische Verantwortung zu lernen. Jetzt hat die Mahn- und Gedenkstätte didaktische Materialien erarbeitet, die verschiedene Perspektiven auf das Verwaltungshandeln während der NS-Zeit ermöglichen.

Die Materialien dienen zur Begleitung eines rund dreistündigen Workshops mit dem Titel „Verwaltung im Nationalsozialismus“. Dieser soll Teilnehmer:innen für das Thema sensibilisieren und die Rolle sowie den Einfluss des Verwaltungswesens bei der Verfolgung und Diskriminierung von Menschen in der NS-Diktatur vermitteln. Ferner bietet das Bildungsmaterial zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für Diskussionen zu gegenwärtigen Themen.

Die Gedenkstätte bzw. die Mühlenstraße 29 hat eine besondere Beziehung zur Verwaltung: Während der NS-Zeit befanden sich in diesem Gebäude neben NS-Organisationen, wie der Gestapo oder der 20. SS-Standarte, auch verschiedene Ämter und Dienststellen der Düsseldorfer Stadtverwaltung sowie das Wehrbezirkskommando.
Insgesamt wurden fünf didaktische Mappen ausgearbeitet: Anhand ausgewählter Dokumente und Quellen werden die Biografien Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger aufgezeigt, die von den Behörden diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden. So sorgten unter anderem die Gesundheitsämter für massenhafte Zwangssterilisierungen vermeintlich „Erbkranker“, die staatlichen Finanzämter organisierten den fiskalischen Raub und Enteignung der jüdischen Bevölkerung, die Reichspostdirektion überwachte den Briefverkehr von Regimegegnern und anderer „verdächtiger“ Personen und die Bau- und Liegenschaftsämter waren an dem Bau von sogenannten „Zigeunerlagern“ beteiligt.

Die Workshops mit den Materialien und Vorlagen eignen sich sowohl für Mitarbeiter:innen und Auszubildende der Verwaltung als auch für Schüler:innen und Studierende, die sich mit dem Thema Bürokratie und Verfolgung im Nationalsozialismus auseinandersetzen wollen.

Buchungen und weitere Informationen über Nicole Merten 0211 8996205 oder sowie Milena Rabokon unter

Digitales Gedenken

Das Gedenkbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf Zur Erinnerung an die jüdischen Opfer 1933 bis 1945

Am 18. Mai 2022 haben wir das Digitale Gedenkbuch für die Düsseldorfer Opfer des Holocaust mit 2.633 Namen und vielen bereits fertigen Biografien online gestellt. Projektleiterin Hildegard Jakobs und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller präsentierten die Homepage der Presse.
Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte: „Eine Homepage ist kein gedrucktes Buch. Es ist viel eher ein Prozess. Wir werden die Seite permanent weiterpflegen und ergänzen, so dass im Laufe der kommenden Jahre möglichst alle Menschen mit einer kurzen Biografie gewürdigt werden.“

Zum Projekt: Der Kulturausschuss hatte am 4. März 2021 die Entwicklung eines Online-Gedenkbuches beschlossen und die Mahn- und Gedenkstätte mit der Arbeit beauftragt. Die Homepage ist unter den drei Domains www.gedenkbuch-duesseldorf.de , www.holocaust-memorial-duesseldorf.de sowie www.duesseldorfer-gedenkbuch.de gleichermaßen erreichbar.

Das Gedenkbuch fußt auch auf den umfangreichen Vorarbeiten der Historikerinnen Dr. Barbara Suchy und Angela Genger, Leiterin der Gedenkstätte von 1988 bis 2010.
Eine Ausführliche Beschreibung und weitere Forschungsprojekte, finden Sie unter dem Tab „Archiv/Forschungsprojekte“


zum Gedenkbuch geht es hier

Am 16. Dezember 1942 erließ SS-Führer Heinrich Himmler den Befehl, alle noch im Reich befindlichen Sinti:zze und Rom:nja in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu deportieren. Der Jahrestag, den wir seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma NRW begehen, erinnert an den Völkermord an den Düsseldorfer Sinti:zze, aber auch an den Genozid aller europäischen Rom:nja im damaligen deutschen Machtbereich.
Unsere diesjährige Gedenkstunde findet statt am Montag, 16. Dezember 2024, 17:00 Uhr, am Mahnmal „Ehra“ im alten Hafen in der Altstadt.
Direkt im Anschluss (17:15 Uhr) wird die Veranstaltung in unserem Beatrice-Strauss-Zentrum, Marktstraße 2, fortgesetzt. Nach Grußworten von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Landtagspräsident André Kuper wird Jona Winstroth, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Mahn- und Gedenkstätte, einen Vortrag zum „Familienlager Auschwitz-Birkenau“ halten.
Die Gedenkstunde wird durch Musik von Juno Heilig und Sergeij Hartmann begleitet.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.