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LIEBE LESER:INNEN UND FREUND:INNEN DER GEDENKSTÄTTE,
Die große Veranstaltungsreihe „Düsseldorf erinnert – 80 Jahre Kriegsende und Befreiung“ endet an diesem Wochenende mit einem großen Geschichtsfestival auf den Wiesen am Rheinufer. Gemeinsam mit dem Jugendring, dem Erinnerungsort Alter Schlachthof und dem zakk bieten wir insbesondere jungen Menschen verschiedene Angebote, sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen. Damit endet am Samstag ein Zyklus von über 70 Einzelveranstaltungen, die in unserer Stadt durchgeführt wurden. Allen Beteiligten, die so kreativ und aktiv waren, danke ich sehr herzlich.
Dieses Gedenken, das in Düsseldorf seit Ende Januar so vielfältig und abwechslungsreich gestaltet wurde, steht aber auch im Schatten der Gegenwart und der derzeitigen Herausforderungen: Nach wie vor belegen alle Statistiken eine Steigerung antisemitischer Einstellungen, Taten und Überzeugungen. Nach wie vor steigern sich die Angriffe und Straftaten aus rassistischen Motiven oder die Attacken auf queere Menschen. Sozial Benachteiligte, Obdachlose oder Drogenabhängige sind inzwischen Objekte menschenunwürdiger politischer Pläne – so auch hier in Düsseldorf. Das Wissen über die NS-Zeit in Deutschland nimmt ab. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie „Multidimensionaler Erinnerungsmonitor“ (MEMO), die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Erstmals seit Beginn der Memo-Studienreihe 2017 forderte mit 38 Prozent eine Mehrheit der Teil¬neh¬me¬r:in¬nen einen „Schlussstrich unter die NS-Zeit“. Zudem würde rund ein Viertel aller Wahlberechtigten eine Partei wählen, die das Bundesamt für Verfassungsschutz kürzlich als gesichert rechtsextrem eingestuft hat.
Die Gedenkstätten werden durch diese Entwicklungen vor große Herausforderungen gestellt. Um es klar zu sagen: Wir stellen uns diesen Problemen! Dieser Newsletter informiert Sie darüber, was wir vorhaben und was wir anbieten, um auch weiterhin eine lebendige und zeitgemäße Erinnerungskultur in Düsseldorf zu gewährleisten. Der Mai hält viele Stadtrundgänge und Stolperstein-Spaziergänge bereit, aber auch die inzwischen schon traditionelle Gedenkveranstaltung mit der Sinti-Union (14. Mai) und einzelne Vorträge. Anfang Juni setzen wir unsere Reihe LEHRHAUS mit einem weiteren Vortrag fort.
Bleiben Sie uns gewogen, das ist vielleicht momentan wichtiger als jemals zuvor.
Herzlichst,
Ihr
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