„Ihr tragt keine Schuld     
für das was passiert ist,          
      aber ihr macht euch schuldig
wenn es euch nicht interessiert“  
Esther Bejarano

bewahren

Unsere Sammlung

Das Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf ist Ausgangspunkt vieler Bereiche unserer Arbeit. Viele Sonderausstellungen, Bildungskonzepte oder Veranstaltungen funktionieren nicht ohne unsere vielfältigen Sammlungsgegenstände und Fotos. Durch die diversen Lebensgeschichten, Familienfotos und Dokumente werden historische Themen und Erzählungen erst anschaulich. Würdiges Gedenken und verstehendes Lernen können wir nur mit unseren Sammlungsbeständen gestalten. Wir danken allen sehr herzlich, die uns mit ihren persönlichen Erinnerungen, Fotos und Dokumenten beschenkt haben und noch in Zukunft beschenken!

Hildegard Jakobs
Immo Schatzschneider

Immer offen:

Das Offene Archiv, oder: Was gibt es in der Gedenkstätte zu entdecken?

Mit dem Offenen Archiv bieten wir eine Anlaufstelle für alle, die sich mit der Geschichte Düsseldorfs in den Jahren von 1933 bis 1945 selbstständig beschäftigen möchten. Ergänzend zur Dauerausstellung zeigt das multimediale Angebot an vier Arbeitsplätzen Fotos, Videos, Objekte, Erinnerungen und Geschichten von jungen und alten Düsseldorferinnen und Düsseldorfern. Tatorte, verschwundene Orte, historische Gebäude und vieles mehr können entdeckt werden.

  • Jederzeit während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte zugänglich.
    Keine Anmeldung erforderlich!

DÜSSELDORFER GEDENKTAG FÜR DIE QUEEREN OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS. KRANZNIEDERLEGUNG UND SZENISCHE LESUNG.
Samstag, 28. Juni 2025 um 14 Uhr Kranzniederlegung am Erinnerungsort „Ein seltsam klassisches Denkmal“ auf der Apollo-Wiese. Um 15:30 Uhr „Im Rosa Winkel. Eine szenische Lesung. Wiederaufnahme“ im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte, Marktstraße 2 (Innenhof)

In diesem Jahr erinnern das LSBTIQ+ FORUM DÜSSELDORF und die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf an die queeren Düsseldorfer:innen die Opfer der Nationalsozialisten wurden.

Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden die Maßnahmen gegen Homosexuelle, gegen ihre Kneipen- und Subkultur, gegen ihre Vereine und Zeitschriften, deutlich verschärft. Schon Ende Februar 1933 wurde die Bürgerrechtsbewegung Homosexueller und deren Presseorgane verboten; bekannten Szene-Lokalen wurden die Schank-Konzessionen entzogen. In Düsseldorf erfolgte die Schließung der bekannten Homosexuellen-Lokale sogar schon einige Tage vor dieser Anweisung.
Am 28. Juni 1935 wird die Verschärfung des Paragrafen 175 auf den Weg gebracht und tritt im September 1935 in Kraft. Fortan werden nicht nur so genannte „beischlafähnliche Handlungen“, sondern allgemein „homosexuelle Handlungen“ kriminalisiert. In einigen Fällen sollte für eine Verurteilung sogar ein flüchtiger Blickaustausch oder ein kurzes Gespräch ausreichen.

Im Sommer 1937 verdichtet sich der Terror. Am 28. Juni beginnen mit der Festnahme von Karl Carduck und seinen Freunden die Massenverhaftungen vermeintlich homosexueller Männer in Düsseldorf.

Bei der Verfolgung vermeintlicher Homosexueller waren Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei (Gestapo) und Strafjustiz gleichzeitig tätig. Allein die Gestapo verhaftete in Düsseldorf etwa 400 Männer wegen „homosexueller Handlungen“. Damit war Düsseldorf die Stadt mit den meisten Festnahmen nach Paragraf 175 in ganz Westdeutschland.

Vertreter:innen des FORUMS werden gemeinsam mit Miriam Koch in Vertretung des Oberbürgermeisters, Dezernentin für Kultur und Integration, Kränze am Denkmal auf der Apollo-Wiese niederlegen.

Im Anschluss an die Kranzniederlegung gehen wir gemeinsam in unser Beatrice-Strauss-Zentrum. Hier wird das Kollektiv DüsselDrama um 15:30 Uhr seine szenische Lesung „Allein im Rosa Winkel“ wiederaufnehmen.
ALLEIN IM ROSA WINKEL. EINE SZENISCHE LESUNG. WIEDERAUFNAHME