“Wir müssen für die
                   Freiheit planen
und nicht für die          
Sicherheit.“ Karl Popper

Rosa Eichwald

Karlstraße 95

Rosa Mann wurde am 17. September 1870 im fränkischen Ermetzhofen geboren. Sie heiratete den Kaufmann Isidor Juda Eichwald. Ihr Mann war am 12. November 1855 im westfälischen Herzfeld, Kreis Beckum zur Welt gekommen. Am 23. August 1898 kam Sohn Paul in Düsseldorf zur Welt, die 1906 geborene Tochter Irma starb 1908 im Alter von nur zwei Jahren. Am 29. Januar 1910 wurde Tochter Erna in Düsseldorf geboren. Sie meldete sich 1934 nach Amsterdam ab. Ihr Bruder Paul lebte ab Mai 1938 in Duivendrecht in den Niederlanden. Rosa Eichwald und ihr Mann blieben in Düsseldorf. Sie wohnten seit 1912 in der Karlstraße 95 in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs.

Seit dem 21. Januar 1939 war ihr 84-jährigen Mann Isidor Eichwald Patient in der Rheinischen Provinzial Heil- und Pflegeanstalt (Düsseldorf-)Grafenberg. Am 15. November 1941 wurden die jüdischen Patienten, darunter auch Isidor Eichwald, mit einem Bus der GEKRAT („Gemeinnütziger Krankentransport“) – einer eigens für die Zwecke der Krankenmorde gegründeten Transportgesellschaft – aus der Anstalt abgeholt. Im Hausbuch Karlstraße 95 wurde als neuer Wohnort von Isidor Eichwald „Cholm” eingetragen. Tatsächlich war die psychiatrische Anstalt im polnischen Chełm/Cholm nach der deutschen Besetzung schon längst geschlossen worden, nachdem man die 440 polnischen Kranken am 12. Januar 1940 ermordet hatte. Es handelte sich also um eine Tarnadresse. Isidor Eichwald wurde mit Sicherheit ein Opfer der Krankenmorde.

Rosa Eichwald wurde am 21. Juli 1942 von Düsseldorf ins Ghetto Theresienstadt deportiert und zwei Monate später, am 26. September, ins Vernichtungslager Treblinka gebracht und ermordet.

Ihr Sohn Paul Eichwald tauchte ebenso wie die Tochter Erna mit ihrem Mann nach der Besetzung der Niederlande unter. Sie überlebten im Versteck.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.