“Education is the most powerful weapon you can use to change the world.” Nelson Mandela

Karl Boehmer

Sportstraße 5

Der Schlosser Karl Boehmer wurde am 27. September 1893 in Duisburg geboren. Er gehörte zu einer illegalen kommunistischen Betriebszelle bei der Firma Schiess-Defriess in Düsseldorf. Vermutlich arbeitete Karl Boehmer in der werkseigenen Maschinenfabrik an der Hansaallee. 

Die Schiess AG, ein im Jahr 1866 von Ernst Schiess in Düsseldorf gegründetes Unternehmen, war eine der bedeutendsten Werkzeugmaschinenfabriken im Rheinland gewesen. Schiess expandierte im gerade entstehenden ersten Düsseldorfer Industriegebiet in Oberbilk schnell und stieß in seinem Werk an der Kölner Straße mit zunehmendem unternehmerischen Erfolg an räumliche Grenzen. Von 1921 bis 1923 zur DEMAG gehörend, wurde die Firma 1925 mit der Werkzeugmaschinenfabrik Defrieswerke AG zur Schiess-Defries AG Maschinenfabrik. Durch die Fusion erhielt die Firma auch Produktionsstätten im linksrheinischen Düsseldorf an der Hansaallee.

Der Rüstungsbedarf des Dritten Reichs führte nach 1933 zum sprunghaften Ansteigen der Beschäftigungszahlen. Karl Boehmer wurde der Betriebsspionage verdächtigt und am 4. Oktober 1934 festgenommen und blieb bis zum bis 31. Oktober 1934 im Düsseldorfer Polizeigefängnis.

Im November 1934 kam Karl Boehmer in das Konzentrationslager Esterwegen im Emsland. Im April 1935 wurde er nach Hamm überstellt. Dort blieb er bis zum 10. Mai 1935. Vom Oberlandesgericht Hamm wurde er am 3. Mai 1935 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Am 14. Mai 1935 wurde Boehmer in die Haftanstalt Ulmer Höh eingeliefert. Danach wurde er mehrfach von zwei Gestapobeamten verhört. Am frühen Morgen des 21. Juni 1935 fand man Karl Boehmer tot in seiner Zelle. Die genauen Umstände seines Todes konnten nie geklärt werden.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.