„Was man verstehen
gelernt hat,
        fürchtet man nicht mehr.“ Marie Curie

Erich Felsenthal

Kasernenstraße 17

Erich Felsenthal wurde als Sohn der Eheleute Maximilian und Ida Felsenthal, geborene Hamm, am 23. Februar 1874 in Aachen geboren. Er hatte noch eine Schwester, Anna, geboren 1866 und einen Bruder, Friedrich Fritz Felsenthal (1869-1942). Sein Vater Maximilian Felsenthal besaß in Aachen eine Tuchfabrik. Das Familienhaus war in der Gottfriedstraße 4. Als 1904 Max Felsenthal verstarb, übernahm Erichs Bruder Fritz Felsenthal die Leitung des elterlichen Betriebes.

Am 11. November 1901 heiratete Erich Felsenthal die Witwe Antonie Franken. Seine Frau Antonie „Toni“ Franken (auch Francken) war am 13. August 1873 in Aachen als Tochter des Kaufmanns Moritz Franken und dessen Frau Jennie, geborene Leffmann, zur Welt gekommen. Ihrem Vater gehörte in Aachen eine Tuchfabrik. Sie hatte noch einen älteren Bruder, Oscar Franken (1869-1932). Am 22. März 1895 hatte sie Jacob Emil Calm geheiratet. Doch nur ein Jahr später war ihr erster Ehemann in Düsseldorf verstorben.

Erich Felsenthal zog zu seiner Frau Antonie 1901 nach Düsseldorf. Ihr einziger Sohn Herbert wurde am 30. September 1902 geboren. Die Familie wohnte zunächst in der Graf-Adolf-Straße 14. Hier betrieb Erich Felsenthal einen Zigarrengroßhandel und Zigarrenversand. Seit dem 13. Februar 1936 wohnte das Ehepaar Felsenthal im Haus Kasernenstraße 17.

Erich Felsenthal war seit 1922 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Auch über Düsseldorfs Grenzen hinweg war er eine bekannte Persönlichkeit. Er war tätig im Central Verein, in der Bnei Brith Loge und im Provinzialverband rheinischer Synagogen.

Im Zuge des Novemberpogroms wurde Erich Felsenthal am 10. November 1938 verhaftet. Er blieb bis zum 22. November 1938 im Polizeigefängnis inhaftiert.

Am 21. Februar 1939 emigrierte das Ehepaar nach Den Haag in die Niederlande, wo bereits ihr Sohn Herbert mit seiner Familie wohnte. Da im Oktober 1940 alle deutschen Juden die Küstenzone verlassen mussten, zogen die Felsenthals nach Arnhem, wo alle (bis auf Sohn Herbert Felsenthal) am 11. Dezember 1942 mitten in der Nacht verhaftet und ins Durchgangslager Westerbork gebracht wurden. Einige Wochen später durften sie das Lager zunächst wieder verlassen und nach Amsterdam ziehen. Aber im Zuge der großen Razzien am 21. Juni 1943 erfolgte die erneute Verhaftung und Internierung.

Erich Felsenthal wurde zusammen mit seiner Frau im September 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Auch ihr Sohn Herbert Felsenthal überlebte die NS-Zeit nicht.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.