„Ein Recht gestehe ich keinem Menschen zu: das auf Gleichgültigkeit.“ Eli Wiesel

Emil Haimann

Merowingerstraße 64

Der Schneider Emil Haimann wurde am 22. Januar 1909 in Kirchberg bei Simmern im Hunsrück geboren. Seine Eltern Josef und Rosa Haimann, geborene Strauss, hatten bereits Zwillinge: Julius und Bertha Betty Haimann, die am 22. April 1907 zur Welt gekommen waren. Die Eltern Haimann verstarben in den 1920er Jahren in Kirchberg: sein Vater Josef Haimann verstarb am 7. Februar 1928, seine Mutter bereits am 30. April 1923.

Emil lebte seit dem 22. Januar 1929 in Düsseldorf. Er führte 1934 noch sein Atelier als Herrenschneider in der Kronprinzenstraße 138. Später zog auch sein älterer Bruder Julius, der als Metzger arbeitete, nach Düsseldorf. Er hatte vorher in Saarbrücken gelebt. Beide Brüder wohnten nun in der Merowinger Straße 64. Im Februar 1939 zog Julius Haimann mit seiner Frau Herta in die Derendorfer Straße 47. Emil Haimann blieb in der Merowinger Straße 64 wohnen.

Am 4. April 1941 heiratete Emil Haimann die 12 Jahre jüngere Ilse Salomon. Sie war am 11. November 1921 in Geisweid bei Siegen als erste Tochter von David und Jenny Salomon, geborene Frank, zur Welt gekommen. Ihre Schwester Doris war fünf Jahre jünger. Ihr Vater starb in ihrer Heimatstadt 1931, ihre Mutter am 29. März 1941.

Am 20. April 1941 musste das Ehepaar Emil und Ilse Haimann in ein sogenanntes Judenhaus in die Reichsstraße 69 ziehen. Von dort wurden beide am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert. Ilse Haimann war zu diesem Zeitpunkt mit ihrem ersten Kind schwanger. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.