„Was man verstehen
gelernt hat,
        fürchtet man nicht mehr.“ Marie Curie

Thea Schnook, geborene Schwarz

Beuthstraße 4

Vor dem Haus in der Beuthstraße 4 wurden insgesamt vier Stolpersteine verlegt.

Kurt und Thea Schnook, geborene Schwarz

Kurt Schnook wurde am 23. September 1910 in Viersen am Niederrhein geboren. Seine Eltern waren Gustav und Bernhardine Schnook, geborene Morgenstern. Im Februar 1935 verstarb seine Mutter in Viersen. Im gleichen Jahr zog Kurt Schnook nach Düsseldorf. Er arbeitete als Lehrer an der 1935 gegründeten Jüdische (Volks)Schule. Die Schule wurde zuerst im Rabbinerhaus neben der Synagoge in der Kasernenstraße eingerichtet. Nach dem Novemberpogrom 1938 ging der Unterricht in Ersatzräumen im ehemaligen Logenhaus in der Grafenberger Allee 78 weiter. Zu dieser Zeit wurde Kurt Schnook zum Schulleiter ernannt.

Am 23. Dezember 1935 hatte Kurt Schnook Theresia, genannt Thea, Schwarz in Düsseldorf geheiratet. Sie war am 21. Juni 1909 in Bottrop zur Welt gekommen. Ihre Mutter Bertha, geborene Morgenstern, starb bei der Geburt von Zwillingen, als Thea fünf und ihr Bruder Hans drei Jahre alt waren. Ihr Vater, der Metzger Moritz Schwarz, starb als Soldat im Ersten Weltkrieg 1918. Thea wuchs nach dem Tode ihrer Eltern bei der Familie ihres Onkels väterlicherseits in Essen auf. Thea besuchte einige Jahre das Lyzeum in Essen-Borbeck und arbeitete nach einer Lehre als kaufmännische Angestellte in mehreren Kaufhäusern.

Nach ihrer Hochzeit war Thea Schnook auch für die Jüdische Volksschule tätig. Zuvor hatte sie schon als Köchin für den Jüdischen Kindergarten in der Grafenberger Allee gearbeitet. Kurt Schnook bemühte sich um eine Emigration in die USA für sich und seine Frau Thea. Die dortigen Einwanderungsbedingungen für Juden machten es jedoch unmöglich, dass der erst vor kurzem in die USA emigrierte Bruder Hans ein Affidavit für seine Schwester Thea Schnook und ihren Mann Kurt Schnook bekommen konnte. In erschütternder Weise macht ein Brief, den Kurt Schnook am 3. März 1941 an einen in die USA emigrierten ehemaligen Kollegen schrieb, deutlich, wie das Ehepaar Schnook alle Hoffnung auf Rettung nur noch auf diese Beglaubigung setzte: „Von diesen Bemühungen hängt unter Umständen alles ab.“ Gemeinsam wohnten die Beiden einige Zeit in der Beuthstraße 4. Beide wurden am 10. November 1941 in das Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.