„Anders zu sein,        
das muss man üben.“ Dieter Linz

Martha Gumprecht

Am Wehrhahn 10

Die unverheiratete Schauspielerin Martha Gumprecht zog von Essen kommend am 3. Juni 1912 nach Düsseldorf. Geboren worden war sie am 4. November 1870 in Hamburg. Ihre Eltern waren der Kaufmann Herz Meyer Gumprecht (1839-1909) und dessen Frau Fanny, geborene Baruch (1846-1924). Die Familie wohnte im Ortsteil St. Pauli in der Markstraße 3. Martha hatte noch mindestens drei Brüder: Helmuth (1872 Hamburg -1913 Hamburg), Adolf (1878 Hamburg) und Gotthold (1881 Hamburg – 1940 Emigration nach Großbritannien).

In Düsseldorf wohnte Martha Gumprecht in einer Wohnung in der Fischerstraße 8. Am 27. Juli 1922 zog sie zum Wehrhahn in eine Wohnung im Haus Nummer 10. 1928 war sie noch als Altistin für den Chor des Düsseldorfer Schauspielhauses verzeichnet. Zuletzt musste Martha Gumprecht in einem so genannten Judenhaus in der Talstraße leben. Am 21. Juli 1942 wurde sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort wurde Martha Gumprecht am 21. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka gebracht und dort ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHHOLTERMIN! THORSTEN POMIAN: „BUENOS DIAS, MEIN FÜHRER!“ – DER DEUTSCHE FUSSBALL-BUND UND DIE FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT IN ARGENTINIEN 1978
Donnerstag, 25. Juli 2024 um 18:30 Uhr im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte an der Marktstraße 2 (Innenhof)

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 herrschte in Argentinien eine mörderische Militärdiktatur. Thema des Vortrags sind die Kontroversen und Skandale im Vorfeld und während des Turniers, das für die bundesdeutsche Nationalmannschaft mit der „Schmach von Cordoba“ ein enttäuschendes Ende fand. Die politische Instrumentalisierung dieses sportlichen Großereignisses durch die Militärjunta wurde von vielen kritisiert, aber auch von manchen in Abrede gestellt – hier lassen sich deutliche Parallelen zu aktuellen Diskussionen um Sportswashing erkennen.

Der Historiker Thorsten Pomian ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren in Forschung und Lehre mit sportgeschichtlichen Themen.