„Hope will never be silent“ Harvey Milk

Julie Goge, geborene May

Stromstraße 4

Der Bereich der ehemaligen Stromstraße 4 wurde in der Nachkriegszeit überbaut und befindet sich heute unter der Rheinkniebrücke (Ortsbezeichnung: Apollo-Platz 1).

Julie Goge wurde am 2. Januar 1875 als Tochter von Wilhelm und Ernestine May im oberfränkischen Kronach geboren. Sie heiratete den Kaufmann Moritz Goge (geboren 1867 in Berlin). Am 19. Mai 1898 kam Tochter Erika zur Welt. Die Familie wohnte zunächst in Leipzig, zog dann nach Stuttgart und lebte schließlich in Düsseldorf im Haus Stromstraße 4. Im September 1938 musste sie in eine kleinere Wohnung in die Freytagstraße 8 umziehen. Wenige Wochen später, während der Pogromnacht vom 10. November 1938, wurden die Goges überfallen, ihre Möbel demoliert und auf die Straße geworfen.

Mit im Haushalt lebte zu diesem Zeitpunkt auch Erika mit ihrem Ehemann Erich Hofmann und dem gemeinsamen Kind. Die Familie Hofmann konnte sich am 11. Oktober 1939 nach Brüssel in Belgien abmelden und von dort in die Vereinigten Staaten einwandern. Julie und Moritz Goge blieben in Düsseldorf zurück.

Am 7. Juni 1940 verstarb Moritz Goge und wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße begraben. Am 15. Juni 1942 wurde Julie Goge von Düsseldorf aus nach Izbica im Bezirk Lublin deportiert. Sie hat die Zeit im dortigen Ghetto nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHHOLTERMIN! THORSTEN POMIAN: „BUENOS DIAS, MEIN FÜHRER!“ – DER DEUTSCHE FUSSBALL-BUND UND DIE FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT IN ARGENTINIEN 1978
Donnerstag, 25. Juli 2024 um 18:30 Uhr im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte an der Marktstraße 2 (Innenhof)

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 herrschte in Argentinien eine mörderische Militärdiktatur. Thema des Vortrags sind die Kontroversen und Skandale im Vorfeld und während des Turniers, das für die bundesdeutsche Nationalmannschaft mit der „Schmach von Cordoba“ ein enttäuschendes Ende fand. Die politische Instrumentalisierung dieses sportlichen Großereignisses durch die Militärjunta wurde von vielen kritisiert, aber auch von manchen in Abrede gestellt – hier lassen sich deutliche Parallelen zu aktuellen Diskussionen um Sportswashing erkennen.

Der Historiker Thorsten Pomian ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren in Forschung und Lehre mit sportgeschichtlichen Themen.