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Johann Crombach

Gumbertstraße 108

Der Händler Johann Crombach wurde am 5. September 1912 in Düsseldorf geboren. Seine Eltern waren Leonhard und Katharina Crombach. Er hatte zwei Brüder, Josef und Konrad, sowie zwei Schwestern, Anna und Klara – sie alle wurden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Widerstand aktiv.

Johann Crombach wohnte mit seiner Ehefrau Anneliese, den drei Kindern und seinen Schwestern in seinem Elternhaus in der Kampstraße 34. Johann Crombach war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands(KPD), die bereits im Frühjahr 1933 verboten wurde. Arbeitete man für sie oder eine andere verbotene oder aufgelöste Partei, Gewerkschaft oder einen Verband konnte man ab April 1934 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt und verurteilt werden. Die Schwestern Anna und Klara wurden am 11. Mai 1934 festgenommen und bis zum 12. Dezember des gleichen Jahres in Haft gehalten.

Johann Crombach wurde am 14. Dezember 1936 in der Wohnung seines Bruders Josef in der Gumbertstraße 108 verhaftet. Im Prozess vor dem Oberlandesgericht Hamm verurteilte man ihn 1937 zu zwei Jahren Zuchthaus. Was Ende 1942 zu seiner neuerlichen Verhaftung führte und unter welchen Umständen Johann Crombach am 30. März 1945 starb, wurde bisher nicht geklärt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHHOLTERMIN! THORSTEN POMIAN: „BUENOS DIAS, MEIN FÜHRER!“ – DER DEUTSCHE FUSSBALL-BUND UND DIE FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT IN ARGENTINIEN 1978
Donnerstag, 25. Juli 2024 um 18:30 Uhr im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte an der Marktstraße 2 (Innenhof)

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 herrschte in Argentinien eine mörderische Militärdiktatur. Thema des Vortrags sind die Kontroversen und Skandale im Vorfeld und während des Turniers, das für die bundesdeutsche Nationalmannschaft mit der „Schmach von Cordoba“ ein enttäuschendes Ende fand. Die politische Instrumentalisierung dieses sportlichen Großereignisses durch die Militärjunta wurde von vielen kritisiert, aber auch von manchen in Abrede gestellt – hier lassen sich deutliche Parallelen zu aktuellen Diskussionen um Sportswashing erkennen.

Der Historiker Thorsten Pomian ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren in Forschung und Lehre mit sportgeschichtlichen Themen.