“Education is the most powerful weapon you can use to change the world.” Nelson Mandela

Frieda Herzfeld, geborene Rollmann

Adalbertstraße 22

Die Stolpersteine wurden im Jahr 2010 verlegt.

Frieda Rollmann wurde am 16. August 1888 in Beckum bei Ahlen im Regierungsbezirk Münster geboren. Ihre Eltern waren David und Sofie Rollmann, geborene Stern. Sie hatte mehrere Geschwister: Harry (geboren 1878), Julius (geboren 1879) und Bertha (geboren 1881). Außerdem gibt es Hinweise auf zwei weitere Geschwister: Albert und Else Rollmann.

Frieda Rollmann lebte zunächst mit ihren Eltern in Ahlen, später dann in Köln. Im April 1914 verlobte sie sich mit dem Kaufmann Adolf Herzfeld. Ihr Mann stammte aus (Bad) König im Odenwald. Dort war er am 27. September 1879 als Sohn von Lazarus und Sara Herzfeld, geborene Kiefer, zur Welt gekommen. Er wohnte zum Zeitpunkt der Verlobung bereits in Köln. Die beiden heirateten erst nach dem Ersten Weltkrieg. Vermutlich kämpfte Adolf Herzfeld in den Jahren von 1914 bis 1918 als Soldat. Am 25. März 1919 fand die Trauung in Ahlen statt. Das Ehepaar Herzfeld zog später nach Düsseldorf. Sie wohnten im Stadtteil Oberkassel in der Adalbertstraße 22. Ihr Mann arbeitete vor der NS-Zeit als Prokurist. Am 27. Oktober 1937 meldeten sich Frieda und Adolf Herzfeld  in die Niederlande ab. Am 3. Februar 1938 meldeten sie sich in Zaandam an. Ihr Mann gab als Beruf “Kaufmann” an, später wurde sein Beruf mit “Handelsvertreter” angegeben.  Sie bezogen eine Wohnung in der Beethovenstraat 4. Auch ihre beiden Geschwister emigrierten in die Niederlande. Ihr Bruder Julius Rollmann konnte 1939 weiter nach Rio de Janeiro emigrieren. Auch ihre Schwester Bertha, geschiedene Hamme, hatte dies vor. Die Weiterreise gelang jedoch nicht und sie wurde später auch deportiert und ermordet.

In ihrem Haus in der Beethovenstraat 4 nahmen Frieda und Adolf Herzfeld 1939/40 den unverheirateten Anton Fränkel (geboren 1896 in Wien) auf. Er war aus Berlin nach Zaandam geflüchtet. Im Zuge der einsetzenden Judenverfolgung nach der deutschen Besetzung der Niederlande im Mai 1940 gerieten alle deutsch-jüdischen Flüchtlinge wieder in Gefahr. Zunächst galt dies für Anton Fränkel. Dieser wurde am 13. Oktober 1940 auf Ersuchen der Amsterdamer Zollfahndung zu den deutschen Behörden vorgeladen und erschien nicht. Daraufhin wurde Frieda Herzfeld als seine Vermieterin befragt und gab an, dass er an diesem Abend nicht nach Hause gekommen sei. Anton Fränkel tauchte unter und überlebte so die Verfolgungszeit.

Am 29. April 1941 unterzeichnete ihr Mann Adolf Herzfeld zusammen mit 15 anderen geflüchteten  Juden die ausgestellte Erklärung über die zwangsweise Abgabe seines Radiogeräts.

Das Ehepaar Herzfeld wurde vom 19. Januar 1942 bis zum 2. Februar 1943 im „Judendurchgangslager“ Westerbork interniert. Zuvor hatten sie nach Amsterdam ziehen müssen. Jeden Dienstag fuhr ein Güterzug aus dem Judendurchgangslager Westerbork „nach dem Osten“, in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Sobibór. Die Fahrt dauerte ungefähr drei Tage. Am 2. Februar 1943 wurden auch Frieda und Adolf Herzfeld aus Westerbork in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort nach der Ankunft ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.