„Wer die Vergangenheit
                nicht kennt, kann die
Gegenwart nicht verstehen
und die Zukunft         
            nicht gestalten.“Helmut Kohl ehemaliger Bundeskanzler

Dagobert David

Tiergartenstraße 3

Dagobert David kam am 13. April 1884 in Wesel am Niederrhein als Sohn von Adolf und Jeanette David, geborene Strauss, zur Welt. Er arbeitete als Prokurist der 1903 in Düsseldorf gegründeten Privatbank von Siegfried Falk und wurde 1920 ihr Mitinhaber. Im Februar 1920 heiratete er in Berlin Martha Segall (1899 Berlin – 1968 London).

In Düsseldorf bezogen sie eine Wohnung in der Tiergartenstraße 3. Ihre Kinder wurden auch in Düsseldorf geboren: Werner (geboren 1920), Felix (geboren 1922) und Marianne (geboren 1925).

1933 schied Dagobert David aus dem Bankhaus Falk aus. Danach wurde er im Düsseldorfer Adressbuch als „Rentner“ geführt. Am 23. Februar 1937 wurde Dagobert David in seiner Düsseldorfer Wohnung wegen angeblicher „Devisenvergehen“ festgenommen und zunächst ins Polizeipräsidium am Fürstenwall gebracht. Im Düsseldorfer Gefängnis auf der Ulmenstraße („Ulmer Höh’“) wurde sein Tod am 21. April 1937 vermerkt. Er soll sich in seiner Zelle erhängt haben.

Ein Jahr zuvor hatte er Sohn Felix nach England auf eine Schule schicken können, wo dieser aber erkrankte und deswegen 1938 nach Deutschland zurückkehrte. In Berlin besuchte Felix die Jüdische Kaliskischule. Ein Englischlehrer half ihm beim Examen, so dass er im Dezember 1938 seinen Abschluss machen und im Januar 1939 wieder nach England einreisen konnte.

Martha David floh nach der Ermordung ihres Mannes mit ihren Kindern Werner und Marianne zu ihrem Bruder nach Belgien. Nach der Besetzung Belgiens durch die deutschen Truppen wurde die Familie 1940 zunächst als „feindliche Ausländer“ im Internierungslager Malines festgehalten. Die belgischen Freunde Werners sorgten dafür, dass die gesamte Familie aus dem Sammellager frei kam. Sie überlebten im Untergrund in Belgien und zogen nach dem Krieg nach England.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

MUTIG, WEIBLICH, SICHTBAR? EIN STADTSPAZIERGANG
Samstag, 4. Mai um 12 Uhr

In der Mahn und Gedenkstätte Düsseldorf wurde im Frühjahr 2019 die Sonderausstellung „mutig, weiblich, unvergessen“ gezeigt. Kuratorin Astrid Hirsch-von Borries knüpft an ihre Ausstellung an und blickt in diesem Rundgang tiefer in die Stadt hinein.
Was hat sich getan seit 2019 und wie sichtbar sind Frauen* im Stadtbild und der Erinnerungskultur, die während des Nationalsozialismus Haltung bewiesen haben.

Nach der großen Nachfrage und den beiden schönen Rundgängen im vergangenen Jahr bieten wir diesen besonderen Stadtspaziergang erneut an.

Anmeldung unter:

[In Zusammenarbeit mit der kom!ma]