„Wer die Vergangenheit
                nicht kennt, kann die
Gegenwart nicht verstehen
und die Zukunft         
            nicht gestalten.“Helmut Kohl ehemaliger Bundeskanzler

Heinrich Heinz Levy

Wasserstraße 15

Der Kaufmann Heinrich Levy wurde am 21. Oktober 1876 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Seine Eltern, der Arzt Dr. Hermann Levy und Emma, geborene Hirschland, hatten bereits zwei Kinder: Ernst (geboren 1872), der bis zu seiner Emigration nach Argentinien in Essen lebte, und Fritz, der 1936 im Alter von 62 Jahren in Wuppertal verstarb.

Heinrich Levy lebte seit 1902 in Düsseldorf. Seit 1915 wohnte er in der Wasserstraße 15. Am 29. März 1939 heiratete er Margarethe, genannt Grete, Aronstein. Auch sie stammte aus Wuppertal-Elberfeld und war dort am 15. Juli 1897 als Tochter von Max und Ida Aronstein, geborene Kaufmann, zur Welt gekommen. Sie hatte noch zwei Geschwister: Fritz und Käthe.

Anfang 1939 musste das Ehepaar Levy verfolgungsbedingt umziehen. Sie lebten nun bis zu ihrer Deportation im „Judenhaus“  Martin-Luther-Platz 19. Das Ehepaar stand bis einige Tage vor ihrer Abreise im brieflichen Kontakt mit Dr. Ernst Levy in Argentinien. Sie schreiben ihm am 31. Oktober 1941 aus Düsseldorf: „Meine Lieben!
Da wir längere Zeit verreisen werden, könnt Ihr wohl an uns nicht mehr schreiben. Vielleicht könnt Ihr später über Fred unsere Adresse erfahren. Viel zu erzählen gibt es nicht, einige aus dem Hause werden uns begleiten, Julie
[Sostheim] nicht. Was soll ich noch sagen, schreiben, denken? Ihr wisst, wie ich zu Euch stand. Dir, lieber Ernst, der mir der wahre, gütige, ältere Bruder war, reiche ich im Geiste die Hand. (…) Ich hatte in letzter Zeit doch auf ein Wiedersehen gerechnet, nun ist es vorbei. Nochmals Dank für alle Eure Liebe und Güte, In Liebe Euer Heinz“ Und Grete fügte am 1. November 1941 hinzu:
Daran, dass wir entschlossen sind, weiter zu leben, seht Ihr, dass wir nicht alle Hoffnung für immer aufgeben. Irgendwie, Irgendwann hoffen wir, dass Ihr und Fritz uns noch einmal helfen könnt. Vielleicht, wenn wir den Krieg überleben. Und dass wir wissen, dass Ihr beide alles tun werdet, um uns zu helfen, wenn es nur die geringste Möglichkeit geben wird, lässt das Gefühl der Verlassenheit wenigstens nicht aufkommen. Und wir werden unser Schicksal mit vielen teilen, das macht es auch leichter.“

Am 10. November 1941 wurden Heinz und Grete Levy mit 990 weiteren Personen vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf ins Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.