„Was man verstehen
gelernt hat,
        fürchtet man nicht mehr.“ Marie Curie

Uri Mainz

Graf-Adolf-Straße 16

Uri Mainz kam am 16. Oktober 1941 in Düsseldorf zur Welt. Seine Mutter Ruth war am 3. April 1913 in Graudenz in Westpreußen als Tochter von Sally und Johanna Löwy, geborene Hirschfeld, geboren worden. Sie hatte 1935 den in Düsseldorf lebenden Textilhandelsvertreter Max Mainz geheiratet. Sein Vater war am 26. Februar 1907 als jüngstes Kind des Bankiers Oskar Mainz und dessen Frau Emmy, geborene Apelt, in Halle an der Saale geboren worden.

Nach der Hochzeit lebten seine Eltern zusammen in Düsseldorf. Zum Zeitpunkt von Uris Geburt durften jüdische Eltern über die Vornamen ihrer Kinder nicht mehr frei bestimmen. In einem Runderlass vom 18. August 1938 zu „Richtlinien über die Führung der Vornamen“ hieß es: „Juden, die deutsche Staatsangehörige oder staatenlos sind, dürfen nur die in der Anlage aufgeführten Vornamen beigelegt werden; anderen deutschen Staatsangehörigen dürfen diese Vornamen nicht beigefügt werden.“
So mussten Eltern, wie Max und Ruth Mainz, aus einer von den Nationalsozialisten aufgestellten Liste „typisch jüdischer Vornamen“ einen Namen aussuchen. Die Namen in der im August 1938 erlassenen Liste waren jedoch diskriminierend und keineswegs typische Namen, die jüdische Eltern in der Regel ihren Kinder gaben. So kam auch Uri Mainz zu seinem seltenen Vornamen. Seine Eltern mussten wegen dieser Verordnungen auch ab dem 1. Januar 1939 einen zusätzlichen Zwangsnamen führen: „Sara“ für Frauen und „Israel“ für Männer.

Als Uri knapp ein halbes Jahr alt war – am 22. April 1942 – wurde er zusammen mit seinen Eltern ins Ghetto Izbica im Bezirk Lublin deportiert. Alle drei haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.