“Education is the most powerful weapon you can use to change the world.” Nelson Mandela

Tilde Klose

Scharnhorststraße 4

Tilde Klose war am 4. Oktober 1934 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet und ins Polizeigefängnis gebracht worden. Dort wurde sie mehreren „verschärften Verhören“ von Hilfsbeamten der Gestapo unterzogen – also misshandelt. Der Haftbefehl des Amtsgerichts erging am 13. Oktober 1934, am selben Tag wurde Tilde Klose ins Gerichtsgefängnis eingeliefert.

Die gebürtige Solingerin (geboren am 22. Dezember 1892) arbeitete bei der Düsseldorfer Mannesmann Röhrenverband A.G. als Auslandskorrespondentin. Sie hatte nach dem Besuch des Lyzeums in England, Frankreich und den Niederlanden ihre Fremdsprachenkenntnisse vertiefen können. Politisch erst in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), seit 1931 in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) beheimatet, hatte sie sich insbesondere um finanzielle Unterstützung von politisch Inhaftierten gekümmert, laut späterer Anklage aber auch zusammen mit weiteren Angestellten kommunistische Schriften verteilt.

In einem Prozess gegen 68 Angeklagte vor dem II. Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamm, der vom 25. Februar bis zum 8. März 1935 im Gerichtsgefängnis Düsseldorf stattfand, wurde Tilde Klose wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt.

Zehn Tage nach der Urteilsverkündung kam sie ins Zuchthaus Ziegenhain/Hessen, von dort am 18. Juni 1935 zum Zuchthaus Gotteszell in Schwäbisch-Gmünd/Württemberg und am 31. März 1936 ins Zuchthaus Aichach/Oberbayern.

Nach Ende ihrer Haftzeit wurde sie am 23. Dezember 1938 in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück „in Schutzhaft“ genommen. In den Erinnerungen von Mithäftlingen wird ihre ruhige Mitmenschlichkeit beschrieben: „Da dringt ein ruhiges Wort, ein warmer, herzlicher Ton an ihr Ohr…Man schaut…in klare, hellblaue Augen, in ein Gesicht, das umrahmt ist von schneeweißem Haar. Noch einmal sagt sie: ‚Bitte, Ihren Namen’; man antwortet…“

Tilde Klose war Anfang der 1930er Jahre an Asthma erkrankt; aus dem Konzentrationslager Ravensbrück wurde sie im Rahmen der Sonderaktion „14 f 13“ – einer Tötungsaktion gegen nicht-arbeitsfähige Häftlinge in Konzentrationslagern – als Tuberkulosekranke am 18. Februar 1942 in die Anstalt Bernburg gebracht und vergast.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.