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Sigmund Löb

Grunerstraße 33

Der Kaufmann Sigmund Löb wurde am 24. November 1877 in Weißenthurm bei Koblenz geboren. Seine Eltern waren Isaak und Johannette Löb, geborene Moses. Sigmund hatte noch vier Geschwister: Jakob, Wilhelmine, Sally und Leopold. Mit seinem Bruder Jakob führte Sigmund Löb die Firma „S. u. J. Löb, Perlen und Edelsteine“. Viele Jahre sollten sie ihre Agentur im Wilhelm-Max-Haus in der Düsseldorfer Altstadt haben.

Am 24. Dezember 1908 heiratete Sigmund Löb in Wiesbaden Else David. Zu diesem Zeitpunkt wohnte er schon in Düsseldorf. Seine Frau war am 30. Juni 1889 in Wiesbaden als Tochter von Moritz und Anna David, geborene David, zur Welt gekommen. Die Ehe blieb kinderlos. Die Düsseldorfer Pianistin Hilda Klestadt-Jonas (geboren 1913 in Düsseldorf) erinnert sich an Sigmund und Else Löb als ein liebenswertes Ehepaar, welches sie oft besuchte.

Im Düsseldorfer Adressbuch für das Jahr 1933 hatte Sigmund Löb die Firmenadresse aus dem Wilhelm-Marx-Haus bereits zu seiner privaten Adresse in der Grunerstraße 33 verlegt. Am 26. November 1936 emigrierten Sigmund und Else Löb in die Niederlande. Sie wohnten in Amsterdam in der Zuider Amstellaan 16/I. Bei ihnen wohnte auch Else Löbs Mutter Anna David (1861 Krefeld – 1943 Westerbork).

Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurden die drei 1942 verhaftet und im „Judendurchgangslager“ Westerbork interniert. Die 82-jährige Anna David starb im Lager am 8. Juli 1943. Ihre Tochter Else Löb verstarb dort am 27. August 1943.
Sigmund Löb wurde am 7. September 1943 von Westerbork ins Lager Bergen-Belsen deportiert. Seine Häftlingsnummer 119651 deutet darauf hin, dass er im Dezember 1944 ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert worden ist. In Heinkel, einem Außenlager des KZs, verstarb er am 31. Dezember 1944.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.