„Ein Recht gestehe ich keinem Menschen zu: das auf Gleichgültigkeit.“ Eli Wiesel

Selma Sternheim, geborene Wolff

Schlesische Straße 49

Selma Sternheim kam am 14. November 1867 als Tochter von Salmon und Johanna Wolff, geborene Isaacson, in Dinslaken zur Welt. Sie hatte vier Geschwister: Rosa, David, Albert und Hugo.

Im Dezember 1896 verlobte sie sich mit Hermann Sternheim. Er war 1869 in Schwerte zur Welt gekommen. 1899 wurde in Hamm ihr Sohn Alwin geboren. Am 4. Februar 1903 kam in Hamm ihre Tochter Frieda zur Welt.

Mit ihrem Mann Hermann Sternheim zog sie 1934 nach Düsseldorf in die Schlesische Straße 49, nachdem sie ihr Tabak- und Schreibwarengeschäft in Oberhausen hatten aufgeben müssen. 

In Düsseldorf-Eller wohnte der gemeinsame Sohn Alwin Sternheim, der dort bis zu seiner Flucht in die Niederlande im Januar 1936 eine Tabakgroßhandlung in der Gertrudisstraße 3 führte.

Am 27. Januar 1941 zog das Ehepaar Sternheim in das Altersheim der Jüdischen Gemeinde in der Grafenberger Allee 78. Hermann Sternheim verstarb dort am 18. März 1941. Die 74-jährige Selma wurde am 21. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 von dort ins Vernichtungslager Treblinka gebracht und ermordet.

Ihre Tochter Frieda Sternheim (geboren am 4. Februar 1903 in Hamm) wurde aus der katholischen St. Josefs-Anstalt in Düsseldorf-Unterrath in die Rheinische Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Grafenberg verlegt und am 15. Februar 1941 mit einem Bus der Tarngesellschaft Gemeinnütziger Krankentransport (GEKRAT) in eine Tötungsanstalt gebracht und zusammen mit anderen jüdischen Patienten ermordet.

Nur Alwin Sternheim überlebte. Er starb 1949 in den Niederlanden.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

GEDENKEN AN DAS KRIEGSENDE IN DÜSSELDORF VOR 79 JAHREN
Dienstag, 16. April um 16:30 Uhr, Mahnmal Anton-Betz-Straße

Am Dienstag, den 16. April, jähren sich Kriegsende und Befreiung der Stadt Düsseldorf zum 79. Mal. Aus diesem Anlass werden Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die Leitende Regierungsdirektorin Silke Wehmhörner in Vertretung der Polizeipräsidentin Miriam Brauns um 16:30 Uhr Kränze am Mahnmal an der Anton-Betz-Straße niederlegen und der Männer der „Aktion Rheinland“ gedenken.

Vor dem Hintergrund der geschichtspolitischen Debatte um den damaligen Oberstleutnant der Schutzpolizei Franz Jürgens und dessen Rolle im Nationalsozialismus, wird das diesjährige Gedenken inhaltlich neu bewertet. Gäste sind willkommen. Das Mahnmal, die Erschießungsstelle der fünf Hingerichteten der „Aktion Rheinland“, befindet sich an der Anton-Betz-Straße in der Nähe der Feuerbachstraße.

Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Polizei Düsseldorf, der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.