„Das Wort ergreifen,   
heisst immer auch handeln.“
Siegfried Lenz

Ilse Gans, geborene Cohn

Stresemannstraße 35

Am 6. Oktober 1919 kam Ilse Cohn in Berlin zur Welt. Ihre Eltern waren Hermann und Frieda Agnes Cohn, geborene Grossmann. Ihre Eltern hatten am 22. Mai 1917 in Berlin geheiratet.
Ilse hatte zuletzt in Berlin in der Nürnberger Straße 55 gewohnt.

Am 15. September 1938 heiratete Ilse Cohn on Berlin Werner Gans. Ihr Mann war am 1. August 1908 in Speldorf, einem 1904 eingemeindeten Stadtteil von Mülheim an der Ruhr, zur Welt gekommen. Mit seinen Eltern Walter und Cäcilie Gans, geborene Cohn, wohnte er in den 1930er Jahren in der Steinstraße 73 in Düsseldorf. Dorthin zog Ilse nach der Hochzeit.

Am 5. Januar 1939 mussten sie gemeinsam in das „Judenhaus“ Kurfürstenstraße 59 umziehen. Sie alle wurden am 10. November 1941 aus der Kurfürstenstraße 59 ins Ghetto von Minsk deportiert und ermordet.

Ilses Eltern Hermann und Frieda Cohn wurden von Berlin am 14. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihr Vater starb im Ghetto am 17. Februar 1943. Ihre Mutter wurde aus dem Ghetto Theresienstadt am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.