„Ihr tragt keine Schuld     
für das was passiert ist,          
      aber ihr macht euch schuldig
wenn es euch nicht interessiert“  
Esther Bejarano

Harry Bartholomy

Heerstraße 96

Am 8. Januar 1905 wurde Harry Bartholomy in Wesel geboren. Seine Eltern waren Ludwig und Wilhelmine Bartholomy, geborene de Vries. 1931 heiratete er Wilhelmine Maria Löwenforst. Die Ehe blieb kinderlos. Seine Frau hatte allerdings einen Sohn aus ihrer ersten Ehe.

Als Mitglied der KPD leistete der gelernte Elektriker politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Er wurde das erste Mal am 9. Juni 1936 verhaftet und blieb bis 19. Juni 1936 im Düsseldorfer Polizeigefängnis. Auch seine Frau Wilhelmine Maria war kurzzeitig verhaftet worden. Zu diesem Zeitpunkt wohnten sie in der Heerstraße 96.

Am 7. Mai 1937 wurde Harry Bartholomy vom Oberlandesgericht Hamm im Zusammenhang mit dem Strafverfahren “Fritz Schmitz und Genossen” und der “Hochverratssache Wüseler“ wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Strafgefangenenlager II Aschendorfmoor im Emsland verbüßen musste. Ein Anklagepunkt war, dass er den KPD Funktionär Erich Wüseler im Herbst 1934 bei sich übernachten ließ und von ihm verbotene Schriften wie die „Rote Fahne“ und die „Freiheit“ erhalten hatte.

Nach seiner Entlassung am 9. Juni 1940 wohnte er wieder in Düsseldorf. Seine Adresse war Sedanstraße 3 im Stadtteil Unterbilk. Im November 1941 geriet er wiederum in den Fokus der Gestapo. Der Vorwurf der Beleidigung ließ sich aber nicht beweisen.

Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Bartholomy bis 1942 als Schachtmeister für die Organisation Todt in Südfrankreich. Wegen angeblicher “Dienstvernachlässigung” wurde er 1942 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung wurde er als Soldat zum „Bewährungsbatallion 999“ eingezogen. Eine militärische Einheit, in der das Überleben Seltenheitswert hatte. Harry Bartholomy versuchte daher zu desertierten und wurde gefasst und am 5. Oktober 1944 als Deserteur erschossen.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Die Gedenkstätte ist Karfreitag und Ostersonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet und an Karsamstag von 13 bis 17 Uhr.
Montag bleibt das Haus geschlossen.

Wir wünschen allen schöne Ostertage und eine gute Zeit!