„Was man verstehen
gelernt hat,
        fürchtet man nicht mehr.“ Marie Curie

Elisabeth Henochsberg

Industriestraße 41

Elisabeth, genannt Elly, Goldschmidt kam am 8. Dezember 1910 in Brilon zur Welt. Sie war die Tochter von Israel und Auguste Goldschmidt, geborene Stamm. Elly hatte noch fünf Geschwister. Elly Goldschmidt wurde im jüdischen Glauben erzogen.
Sie heiratete in Brilon am 18. Dezember 1940 den Düsseldorfer Robert Josef Henochsberg. Ihr Mann war am 10. August 1906 in Mainz als erster Sohn von Raphael Joseph (genannt Richard) Henochsberg und dessen Ehefrau Anna Hartmann geboren worden und lebte seit 1907 in Düsseldorf.

Nach der Hochzeit zog sie zu ihrem Ehemann nach Düsseldorf in sein Elternhaus in der Industriestraße 41.
Für die Nationalsozialisten galt ihr Mann Robert Henochsberg als „Mischling 1. Grades“, da seine Mutter keine Jüdin war.
Ihr Mann musste seit September 1940 im geschlossenen Arbeitseinsatz mit anderen männlichen Juden Zwangsarbeit leisten. Mit dem Lohn unterstützte er auch dessen Eltern.

Am 21. Mai 1941 ließ die Gestapo den Pass ihres Mannes Robert Henochsberg sperren, dadurch war eine legale Ausreise des Ehepaars aus Deutschland nicht mehr möglich. Am 28. Juli 1941 verstarb Elly Mutter Auguste Goldschmidt in Brilon.

Am 4. November 1941 wurde dem Ehepaar Henochsberg in Düsseldorf mitgeteilt, dass sie für den Transport nach Minsk vorgesehen seien. Am 10. November 1941 wurden Elly und Robert Henochsberg vom Güterbahnhof Derendorf ins Ghetto Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.