„Courage ist der wichtigste        
        aller Werte, denn ohne ihn
kannst Du auch alle anderen      
      nicht konsequent leben.“ Maya Angelou

Betty Cohen, geborene Spier

Oststraße 52

Josef Cohen wurde am 28. Mai 1882 in Düsseldorf geboren. Seine Eltern war Louis Cohen und Jeanette Cohen, geborene Fuchs. Er hatte vier Geschwister, die alle unverheiratet blieben und im Hause der Eltern in der Oststraße 18 wohnten: den zwei Jahre älteren Bruder Siegfried (geboren am 27. Juli 1880) und die Schwestern Clara (geboren am 22. Mai 1885), Sofie (geboren am 1. August 1888) und Martha (geboren am 27. Oktober 1892). Die Mutter Jeanette Cohen verstarb 1908 im Alter von 60 Jahren.

Josef Cohen heiratete Betty Spier. Sie war am 7. Januar 1884 in Momberg als Tochter von Michael und Bertha Spier, geborene Frank, zur Welt gekommen. Sie hatte noch zwei Brüder und eine ältere Schwester, die als Betty zwei Jahre alt war verstarb. Auch ihr vier Jahre älterer Bruder Moritz Spier verstarb früh. Er fiel 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg.

Bettys Ehe mit Josef Cohen blieb kinderlos. Ihr Mann war 1924 Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, in der Leitung der Bnai-Brith-Loge und Vorsitzender des Vereins zur Verbreitung und Förderung der Handwerke unter den Juden. Zu diesem Zeitpunkt lebte die Familie bereits auf der Oststraße 52. Das Haus gehörte dem nicht-jüdischen Kunsterzieher Heinrich Nobis-Wicherding und seiner Frau Anny. In beiden Häusern auf der Oststraße verkehrten Musiker und Schriftsteller. Josef Cohen spielte Violine in einer Kammermusik-Gruppe, und seine Schwestern Clara und Martha sangen im Tonhallen-Chor.
Josef Cohen arbeitete als Handelsvertreter für Textilstoffe. Nach Beginn der NS-Diktatur liefen seine Geschäfte immer schlechter. Sein Bruder Siegfried Cohen starb am 6. September 1934.

Seine Schwester Clara Cohen flüchtete 1939 zusammen mit dem damals 91-jährigen Vater Louis Cohen in die Niederlande. Beide wurden nach der deutschen Besetzung der Niederlande im Durchgangslager Westerbork interniert. Clara wurde 1942 in Auschwitz ermordet, ihr Vater Louis Cohen 1943 im Vernichtungslager Sobibor.

Am 10. November 1941 wurde Josef Cohen zusammen mit seiner Frau Betty und seinen Schwestern Martha und Sofie in das Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben alle nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.