„Wer die Vergangenheit
                nicht kennt, kann die
Gegenwart nicht verstehen
und die Zukunft         
            nicht gestalten.“Helmut Kohl ehemaliger Bundeskanzler

Amalie Seligmann

Tiergartenstraße 8

Amalie Seligmann wurde am 28. Januar 1884 in Bonn als Tochter von Abraham und Berta Seligmann, geborene Kahn, geboren. Sie hatte eine Schwester, Sabine, und drei Brüder, Max, Moritz und Sali.

Die gesamte Familie zog 1909 von Bonn nach Düsseldorf. 1919 erwarb ihr Vater das Haus Tiergartenstraße 8. Von dort meldete sich ihre Schwester Sabine mit ihrem Ehemann Max Sproncz am 16. August 1921 nach Koblenz ab. 1928 verstarb ihre Mutter Berta Seligmann, und Amalie blieb bei ihrem Vater.

Ihr Bruder Max Seligmann, der nicht weit entfernt in der Lindemannstraße 23 mit seiner Familie wohnte und über 25 Jahre als Prokurist für das Kaufhaus Coppel & Goldschmidt bis zu dessen „Arisierung“ gearbeitet hatte, emigrierte am 8. Januar 1937 mit seiner Frau Marta und Sohn Heinz nach Südamerika.

Als Amalies Vater am 7. Oktober 1938 verstarb, erbte Amalie Seligmann das Haus in der Tiergartenstraße 8, das 1939 zu einem sogenannten „Judenhaus“ wurde.

Am 27. Oktober 1941 wurde sie mit der ersten Deportation aus dem Bezirk der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Düsseldorf in das Ghetto von Łódź/Litzmannstadt deportiert. Am 7. Mai 1942 wurde sie aus dem Ghetto in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und dort am 8. Mai 1942 ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.