„Das Wort ergreifen,   
heisst immer auch handeln.“
Siegfried Lenz

Alfred Joseph

Rather Broich 2 a

Der Arzt Dr. Alfred Joseph wurde am 15. Dezember 1882 in (Essen) Kettwig vor der Brücke geboren. Seine Eltern waren der Handelsmann Joseph A. Joseph und dessen Frau Johanna. Auch sie war eine geborene Joseph. 1910 konvertierte Alfred Joseph vom Judentum und nahm die evangelische Konfession an.

Nach absolvierte Schullaufbahn studierte Alfred Joseph Medizin und ließ sich 1926 als praktischer Arzt in Düsseldorf nieder. Verheiratet war er seit 1908 mit Henriette Joseph, geborene Joseph. Sie hatten zwei Söhne: die am 19. Mai 1911 in Düsseldorf geborenen Zwillinge Hans und Helmut Joseph. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Alfred Joseph als Soldat für sein deutsches Vaterland.

Seit 1928 wohnte die Familie in Düsseldorf am Rather Broich 2A. Im Jahr 1932 verstarb seine Frau Henriette. Im November 1935 gingen die Söhne ins Ausland um ihre berufliche Ausbildung fortzuführen. Beide überlebten die NS-Zeit.

Bis ins Jahr 1937 konnte Dr. Alfred Joseph trotz der Boykottmaßnahmen der Nationalsozialisten als Arzt arbeiten. In der Pogromnacht im November 1938 wurde Dr. Alfred Joseph in seiner Wohnung überfallen und so schwer verletzt, dass er am 29. November 1938 an den Folgen verstarb.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.