„Was man verstehen
gelernt hat,
        fürchtet man nicht mehr.“ Marie Curie

Wolf Frank

Jülicher Straße 5

Wolfgang (genannt Wolf) Frank wurde am 19. Januar 1893 in der polnischen Kreisstadt Grajewo geboren. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört. Vermutlich hatte der 20-jährige Wolf Frank seine Heimat zu diesem Zeitpunkt schon verlassen.

Er heiratete die aus dem hessischen Schotten stammende Fanny Kaufmann. Sie war am 31. Dezember 1897 als Tochter von Abraham und Selma Kaufmann, geborene Kahn, geboren worden.

Nach der Hochzeit zog seine Frau zu ihm nach Düsseldorf. Am 15. November 1927 kam Tochter Ellen zur Welt. Die Familie Frank wohnte zunächst in der Ehrenstraße 30, später in der Jülicher Straße 5. Im Düsseldorfer Adressbuch von 1933 ist hinter Wolf Franks Name „Gartenbaubetrieb“ angegeben. Am 18. November 1932 zogen sie in die Zietenstraße 63. Wolf Frank arbeitete für die Jüdische Gemeinde als Friedhofgärtner. Er betreute den neuen jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße.

Die Schwester seiner Frau emigrierte 1939 mit ihrer Familie nach Amerika. 1940 flüchteten auch seine Schwiegereltern Abraham und Selma Kaufmann nach Südafrika. Auch die Franks wollten auswandern. Der Schwager Walter Gutheim übernahm Anfang 1941 eine finanzielle Bürgschaft für ihre Einreise in die USA. Doch die gesamten und umfangreichen Auswanderungsformalitäten konnten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden.

Wolf, Fanny und Ellen Frank wurden am 10. November 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.
Nach dem Krieg stellte Selma Kaufmann aus Johannesburg vergeblich Nachforschungsaufträge an das Deutsche Rote Kreuz, um nach Spuren ihrer Tochter und deren Familie zu suchen.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Die Gedenkstätte ist Karfreitag und Ostersonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet und an Karsamstag von 13 bis 17 Uhr.
Montag bleibt das Haus geschlossen.

Wir wünschen allen schöne Ostertage und eine gute Zeit!