“Education is the most powerful weapon you can use to change the world.” Nelson Mandela

Walter Dirks

Dreherstraße 14

Vor dem Haus wurden zwei Stolpersteine (für Mutter und Sohn) verlegt.

Walter Dirks und Berta Dirks, geborene Wolf

Berta Wolf wurde am 5. November 1892 in (Düsseldorf-)Gerresheim geboren. Ihre Eltern waren der Metzger Lehmann Wolf und dessen Frau Elise, geborene Moser. Berta hatte fünf Geschwister, die ebenfalls in Gerresheim lebten. Berta Wolf heiratete am 22. November 1919 in Gerresheim den nicht-jüdischen und gehörlosen Schreiner Heinrich Dirks. Ihren Sohn Walter, der am 29. Mai 1921 in Gerresheim geboren wurde, ließ das Paar evangelisch taufen. Die Familie wohnte in der Dreherstraße 14.
Während der NS-Zeit wurde auf die nicht­jüdischen Partner in „Mischehen“ von Seiten der Nationalsozialisten in vielfacher Hinsicht Druck ausgeübt. Dies mag ein Grund dafür gewesen sein, dass Heinrich Dirks sich im Sommer 1939 von seiner Frau Berta trennte – er ließ sich aber bis 1941 nicht scheiden.

Nach der Trennung zog Berta Dirks am 7. Juni 1939 mit ihrem Sohn in ihrem Elternhaus Kölner Tor 32. Solange die Ehe nicht offiziell geschieden war, blieb Berta im Status der „privilegierten Mischehe“, sie wurde also zunächst von den Deportationen jüdischer Bürger verschont. Dieser „Schutz“ entfiel, als ihr Mann sich 1941 scheiden ließ. Berta Dirks wurde am 21. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 15. Mai 1944 wurde sie von Theresienstadt nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.

Walter Dirks galt seit 1935 im Sinne der Nationalsozialisten als „Mischling 1. Grades“. Seine am 1. April 1935 beim Warenhaus M. Klein begonnen Lehre konnte er auch nach der „Arisierung“ der Firma zu „Koch am Wehrhahn“ weiterführen. Seine Lehre zum Schaufenster-Maler und Gestalter endete am 31. März 1938. Walter Dirks war mit der taubstummen Irmgard Asbeck verlobt. Sie stammte aus Wuppertal. Walter Dirks wurde kurz nach der Deportation seiner Mutter wegen sogenannter „Rassenschande“ denunziert und verhaftet. Vom 19. November 1942 bis zum 25. Januar 1943 saß er als „Schutzhäftling“ in der Ulmer Höh in Düsseldorf. Am 25. Januar 1943 wurde er von dort nach „Auschwitz überführt“. Im dortigen Vernichtungslager wurde er am 22. Februar 1943 ermordet. Seine Urne wurde in Düsseldorf beigesetzt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.