„Hope will never be silent“ Harvey Milk

Moritz Ludwig

Auf der Gemarke 25

Moritz Ludwig wurde am 19. August 1906 in Düsseldorf geboren. Er war aktiv bei den Düsseldorfer Naturfreunden und in der Sportbewegung Westdeutscher Arbeitersport, beides Organisationen, die der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) nahestanden. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet der Modellschreiner Moritz Ludwig im März 1933 erstmals in Polizeihaft. Am 30. September 1935 wurde er im Zuge einer Verhaftungswelle gegen ehemalige Arbeitersportler um „Gehring und Genossen“ wieder ins Polizeigefängnis eingeliefert. Er arbeitete zu diesem Zeitpunkt als Schreiner bei Benz & Hilgers, Maschinenfabrik, war unverheiratet und wohnte bei seinen Eltern. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) beantragte für ihn am 2. Oktober 1935 die Verlängerung der „Schutzhaft“. Dennoch wurde er am 5. Oktober 1935, zwei Tage nach seiner Aussage vom 3. Oktober, zunächst wieder entlassen, nachdem ein anderer Festgenommener die Moritz Ludwig belastende Aussage widerrufen hatte. Wie üblich bei solchen Entlassungen aus der „Schutzhaft“ musste Moritz Ludwig eine Verpflichtungserklärung unterschreiben, sich jeglicher staatsfeindlicher Handlungen zu enthalten. Zeitgleich mit der Entlassung ging ein Fernschreiben bei der Gestapo Düsseldorf ein, dass Moritz Ludwig wieder festzunehmen sei. Ob dieser Anordnung Folge geleistet wurde, geht aus den Akten nicht hervor.

Dokumentiert ist lediglich eine Verhaftung knapp ein Jahr später: Am 20. Oktober 1936 wurde er zum Düsseldorfer Polizeipräsidium gebracht. Nach schweren Misshandlungen, die ihm während der „Verhöre“ zugefügt worden waren, wurde Moritz Ludwig ins Krankenhaus verlegt. Als offizielles Sterbedatum wird in den Akten der Gestapo der 22. Oktober 1936 angegeben. Er beging angeblich Selbstmord.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.