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Margarethe Stern, geborene Hirschfeld

Geibelstraße 39

Am 1. Oktober 1864 kam Margarete Hirschfeld als Tochter des Ehepaars Isidor und Ida Hirschfeld, geborene Steilberg, in Berlin zur Welt. Sie hatte noch zwei Brüder: der 1858 geborene Ernst sowie der 1862 zur Welt gekommene Georg Hirschfeld.

Am 8. August 1885 heiratete Margarete in Berlin den Rechtsanwalt Hermann Stern. Ihr Mann stammte aus Neuwedell im Kreis Arnswalde, wo er 1852 geboren worden war. Das Paar bekam vier Kinder. Am 18. Mai 1886 kam die Tochter Käthe Dorothea zur Welt in Berlin. Ihr folgte der Sohn Walter Moritz Stern am 4. Januar 1888. Am 22. November 1891 wurde die zweite Tochter geboren. Sie erhielt den Namen Charlotte Leonore Stern. Das Nesthäkchen der Familie war der am 15. März 1897 geborene Sohn Reinhard Paul Stern.
1905 verstarb ihr Mann Hermann Stern.
Ihre älteste Tochter Käthe heiratete am 21. Mai 1912 in Berlin-Wilmersdorf Robert Glücksmann und zog mit ihm nach Düsseldorf. Die Familie wohnte dort in der eigenen Villa in der Geibelstraße 39. Sie bekamen drei Kinder: Ursula, Klaus und Brigitte (Gitta genannt).

Seit 1930 lebte Margarethe Stern bei der Familie ihrer Tochter in Düsseldorf. In der Pogromnacht vom 10. November 1938 wurde das Wohnhaus der Familie Glücksmann in der Geibelstraße 39 von Nationalsozialisten aufgesucht und die Einrichtung zertrümmert. Am 17. August 1939 konnte ihre Enkelin Gitta mit einem Kindertransport nach England einreisen, Der Enkel Klaus gelangte im Oktober 1939 illegal nach Palästina.
Am 18. April 1940 verstarb ihr Sohn Walter Stern im KZ Sachsenhausen. Er war bereits 1937 wegen „Rassenschande“ verurteilt worden. Die beiden anderen Kinder, Charlotte und Reinhard, überlebten die NS-Zeit.

Am 21. Juli 1942 wurde Margarethe Stern zusammen mit Robert und Käthe Glücksmann von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihr Schwiegersohn war zu diesem Zeitpunkt schon so krank, dass er in den Eisenbahnwagen getragen werden musste. Am 10. September 1942 verstarb er im Ghetto.
Margarethe Stern starb knapp ein Jahr später am 17. Juli 1943. Ihre Tochter Käthe Glücksmann wurde am 9. Oktober 1944 von Theresienstadt aus in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet. Ihre Enkelin Gitta Glücksmann kam am 19. Juni 1944 bei einem deutschen Luftangriff auf London ums Leben.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

ÖFFENTLICHE KURATORINNENFÜHRUNG
Mittwoch, 24, April um 18 Uhr in der der Gedenkstätte

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich Vieles im Deutschen Reich und natürlich auch in Düsseldorf. Die Ausstellung zeigt, welche organisatorischen Änderungen von Seiten der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger erfolgten, die auch die Düsseldorfer Feuerwehr betrafen.
Schon im ersten Jahr der Machtübernahme veränderte sich der Alltag für die Düsseldorfer Feuerwehrmänner spürbar: Die Einführung des “deutschen Grußes”, des Hakenkreuzes und weiterer Symbole sollten unmissverständlich klar machen, dass die Nationalsozialisten und ihre Ideologie immer und überall präsent waren. Grundlegende Änderungen im Organisationsapparat durch das „Gesetz über das Feuerlöschwesen” (1933) sowie der Beginn einer intensiven Luftschutz-Ausbildung führten den Feuerwehrmännern vor Augen, dass sich Selbstverständnis und Aufgaben ihrer Institution von nun an drastisch wandeln würden.
Die unmittelbar nach 1933 begonnene Umstrukturierung der Berufsfeuerwehr zu einer Polizeibehörde erfuhr am 23. November 1938 einen weiteren Schub. Mit dem „Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen” wurde sie ein Teil der Ordnungspolizei und somit hinsichtlich ihrer Organisation faktisch verstaatlich und dem Chef der deutschen Polizei Heinrich Himmler unterstellt.

Begleiten Sie Hildegard Jakobs, stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, durch die Sonderausstellung „Brandgefährlich“ und erhalten Sie mehr Hintergrundinfos zu den gezeigten Bildern und der Konzeption.
Keine Anmeldung nötig. Eintritt frei.