„Was man verstehen
gelernt hat,
        fürchtet man nicht mehr.“ Marie Curie

Karola Ruhr, geborene Keyzer

Engerstraße 5

Karola Keyzer wurde am 23. Juli 1896 in Düsseldorf geboren. Sie war die Tochter von Joseph und Klara Keyzer, geborene Horn.
Am 23. Dezember 1923 heiratete sie Max Ruhr. Ihr Mann war am 2. August 1896 in Glehn am Niederrhein als Sohn des Ehepaars Heinrich und Rosa Ruhr, geborene Ullmann, zur Welt gekommen. Er hatte noch einen jüngeren Bruder, Alfred Ruhr, der später auch in Düsseldorf lebte. Ihr Mann hat als Soldat im Ersten Weltkrieg gekämpft und war 1917 schwer verwundet worden. Seit dieser Zeit erhielt er eine monatliche Kriegsversehrtenrente.

Das Ehepaar wohnte in der Steinstraße 44. Am 2. September 1938 zog sie in die Immermannstraße 65. Am 2. Dezember 1938 zogen sie kurzzeitig in das Haus Luisenstraße 122. Hier wohnte seit Mai 1938 sein Bruder Alfred Ruhr mit seiner Frau und dem Sohn Albert. Vermutlich hatte dieser Umzug mit den Überfällen auf Wohnungen jüdischer Familien in der Pogromnacht vom November 1938 zu tun. Am 11. Februar 1939 erfolgte der Umzug in die Gartenstraße 115. Vom 17. Februar 1940 wohnte das Ehepaar in der Engerstraße 5. Vom 29. April 1941 bis zu ihrer Deportation wohnte das Ehepaar Ruhr dann in einem Zimmer in der dritten Etage des „Judenhauses“ Konkordiastraße 66.

Max Ruhr leistete Zwangsarbeit im Rahmen des „Jüdischen Arbeitseinsatzes“. Am 27. Oktober 1941 wurde er mit seiner Frau und der Familie seines Bruders Alfred in das Ghetto von Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Seit dem 1. Dezember 1941 arbeitete Max Ruhr im Ghetto in der Metallabteilung I. Bis April 1942 wurde ihm seine Kriegsversehrtenrente überwiesen und zu einem Drittel ausgezahlt. Max Ruhr verstarb am 8. Juli 1942 im Ghetto. Seine Ehefrau überlebte bis zur Liquidierung des Ghettos. Im August 1944 wurde sie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Die Gedenkstätte ist Karfreitag und Ostersonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet und an Karsamstag von 13 bis 17 Uhr.
Montag bleibt das Haus geschlossen.

Wir wünschen allen schöne Ostertage und eine gute Zeit!