Stolpersteine in
Düsseldorf finden
Josef Funk
Der Maurer Josef Funk wurde am 16. Juni 1908 geboren und lebte in Düsseldorf-Gerresheim. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Soldat eingezogen. 1945 wurde dem 37-jährigen Wehrmachtssoldaten Josef Funk versuchte Fahnenflucht vorgeworfen, weil er sich nicht binnen dreier Tage bei einer Kampfgruppe gemeldet hatte. Funk hatte sich bis zu seiner Verhaftung in seiner Wohnung im Haus Alter Markt 5 in Gerresheim versteckt.
Am 20. März 1945 wurde Josef Funk in seiner Wohnung von einer Heeresstreife festgenommen und dann von einem Düsseldorfer Standgericht zum Tode verurteilt. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen am 19. März 1945 versucht zu haben, „zum Feind überzulaufen“. Am 22. März 1945, nur wenige Tag vor dem Kriegsende in Düsseldorf, wurde das Urteil über ihn vollstreckt und Josef Funk erschossen. Die Rheinische Landeszeitung druckte am 24. März 1945 – vermutlich zur Abschreckung der kriegsmüden Bevölkerung – sein Standgerichtsurteil auf der Titelseite ab.
Erst 1998 hat der Deutsche Bundestag NS-Urteile, wie auch das über den Deserteur Josef Funk, aufgehoben, für Unrecht erklärt und damit die Opfer rehabilitiert.