“Wir müssen für die
                   Freiheit planen
und nicht für die          
Sicherheit.“ Karl Popper

Hermann Cahn

Bilker Allee 136

Hermann und Johanna Cahn, geborene Herz

Hermann Cahn wurde am 18. Januar 1894 in Beckrath bei Rheydt geboren. Er heiratete Johanna Herz (geboren am 31. Januar 1893) aus Düsseldorf. Ihr erster Sohn Helmut wurde am 25. August 1923 in Düsseldorf geboren. Zwei Jahre später, am 17. August 1925, kam Sohn Günther zur Welt. Hermann Cahn arbeitete als Vertreter. Nach 1933 wurde es für ihn immer schwerer, die Familie finanziell durchzubringen.

Helmut und Günther besuchten zunächst die Schule an der Kirchfeldstraße, mussten dann aber in die 1935 eröffnete Jüdische Schule auf der Kasernenstraße wechseln. Einige der Zeichnungen, die Helmut und Günther Cahn im Kunstunterricht des Malers Julo Levin anfertigten, sind erhalten geblieben. Am 17. September 1938 feierte Günther seine Bar Mitzwa. Knapp zwei Monate später wäre auch die Familie Cahn während der Pogromnacht von Nazischlägern überfallen worden, wenn nicht ein Nachbar dies verhindert hätte: Er schickte seinen Sohn in HJ-Uniform vor die Tür – und welcher Hitlerjunge würde schon auf dem Treppenabsatz eines Hauses, in dem Juden wohnten, sitzen?

Das Ehepaar Cahn entschied, ihre beiden Söhne nach Großbritannien zu schicken. Dort durften sie am 27. März 1939 mit einem „Kindertransport“ einreisen. Günther wurde im Sommer 1940 von britischen Behörden als „Enemy Alien“ („feindlicher Ausländer“) nach Kanada deportiert, sein Bruder konnte in England bleiben.
Hermann und Johanna Cahn versuchten vergeblich auszuwandern. Am 10. November 1941 wurden Hermann und Johanna Cahn von der Martinstraße 73 ins Ghetto von Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

NACHT DER MUSEEN IN DER MUG
Samstag, 27. April 2024 von 19 bis 24 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

In diesem Jahr gestalten wir den Abend gemeinsam mit unserer Feuerwehr und es wird sich alles um die aktuelle Sonderausstellung „Brandgefährlich. Die Düsseldorfer Feuerwehr 1933-1945“ drehen.

Was bei der Kindernacht alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und leuchtende Augen hervorgerufen hat, kann bei der „großen“ Nacht nicht falsch sein: das rote historische Feuerwehrauto wird wieder vor der Tür stehen und es gibt die Möglichkeit einmal in echte Feuerwehrkleidung zu schlüpfen.
Im Innenhof können sich unserer Besucher:innen am „Schlauch werfen“ versuchen. Was sich dahinter verbirgt? Vorbeischauen und ausprobieren.

Über den Abend verteilt wird es immer wieder Impulsführungen geben und um 19:45 Uhr sowie um 21:15 Uhr treffen sich Hildegard Jakobs und Benedikt Mauer, Kurator:innen der Sonderausstellung, mit dem Chef der Feuerwehr, David von der Lieth um über „Brandgefährlich damals“ und Brandgefährlich heute“ zu sprechen.
Unsere ständige Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche um Nationalsozialismus“ ist natürlich ebenfalls geöffnet und kann besucht werden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgen ab 23 Uhr unsere Freunde und Haus- und Hofband Heavy Gummi im sogenannten Forum. Mit Polka, Ska und Global Beats werden unsere Besucher:innen in die Nacht entlassen.
Die Gedenkstätte schließt um 24 Uhr aber sie haben noch bis 2 Uhr die Möglichkeit alle weiteren Institute und Häuser zu besuchen.