Liebe Leser:innen und Freund:innen der Gedenkstätte,
unsere Gedenkstätte ist täglich gefüllt mit jungen Menschen, die als Schülerinnen und Schüler zu uns kommen und uns nach Geschichte und Gegenwart fragen. Diese wichtige Aufgabe wird uns noch bis zu den Sommerferien enorm beschäftigen und in Anspruch nehmen. Sie ist lohnenswert und wichtig, aber auch zeitintensiv und aufwändig.
Um so mehr freut es mich, dass wir dennoch Ihnen allen noch ein abwechslungsreiches Programm im Juni und in der ersten Julihälfte präsentieren können.
Der Juni stellt weltweit als „Pride-Month“ die Themen Homosexualität, queeres Leben und Vielfalt in den Fokus. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit und unser Interesse auf alle diejenigen Menschen, die queer leben und lieben. Das ist wichtig. Unser Haus verbindet diesen Blick immer auch mit der Perspektive auf die Stadtgeschichte, und es ist für uns ein wichtiges Zeichen, dass am 28. Juni zum ersten Mal ein offizieller städtischer Gedenktag für die queeren Opfer des Nationalsozialismus begangen wird: Als Jahrestag des Beginns einer umfassenden Verhaftungsaktion gegen schwule Männer im Sommer 1937 hier in Düsseldorf haben wir gemeinsam mit dem LSBTIQ+ FORUM DÜSSELDORF diesen Tag als Anlass der Rückschau, aber auch als Tag der Begegnung und des Miteinanders definiert.
Wir blicken an diesem Tag in die Geschichte, aber eben auch in die Gegenwart. Körperliche oder verbale Angriffe auf Trans-Personen, die aggressive Ablehnung queeren Lebens, die homophobe bzw. feindliche Ausgrenzung in Klassenzimmern und Sportvereinen, die Absage von Paraden „aus Sicherheitsgründen“ – alles das ist aktuelle Realität.
Ab Herbst werden wir für mehrere Monate eine aus Berlin geliehene Wanderausstellung präsentieren, die queeres Leben in der NS-Zeit darstellt. Und wir werden dieses Thema im Winter und Frühjahr zu unserem Schwerpunkt machen. Doch auch hierbei gilt: Der Blick in die Geschichte ist und bleibt immer auch ein Gegenwartsspiegel.
Bleiben Sie bei und mit uns,
herzlichst
Dr. Bastian Fleermann
ÖFFNUNGSZEITEN FEIERTAGE IM JUNI
Am Pfingstwochenende gelten unsere regulären Öffnungszeiten und daher bleibt Pfingstmontag geschlossen.
An Fronleichnam öffnet die Gedenkstätte von 11 bis 17 Uhr. Eintritt wie immer frei.
KANTOREN – BESCHNEIDER – SCHÄCHTER. DIE RITUELLE AUSSTATTUNG DER SYNAGOGENGEMEINDE DÜSSELDORF VOR DEM ERSTEN WELTKRIEG. AUS DER REIHE „LEHRHAUS - BEITRÄGE ZUR JÜDISCHEN GESCHICHTE DÜSSELDORFS“ Mittwoch, 4. Juni um 18:30 Uhr im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte, Marktstraße 2 (Innenhof)
Die Synagogengemeinde Düsseldorf hatte sich im Emanzipationszeitalter rasant entwickelt und für ihre Mitglieder eine Vielzahl an Vereinen, Bruderschaften und ehrenamtlichen Betätigungsfeldern geschaffen.
Dazu gehörte auch, dass die synagogale Musik und die G’ttesdienste durch gut ausgebildete Kantoren gestaltet wurden, und dass für die Mitglieder ein breites Speiseangebot bereitgehalten wurde, das den rituellen Speisegesetzen entsprach. Jüdische Gäste und Kaufleute konnten in koscheren Pensionen übernachten, in der Innenstadt konnte man koschere Seife und Margarine kaufen, die Neugeborenen wurden von professionellen Beschneidern in den Bund aufgenommen.
Der Vortrag von Dr. Bastian Fleermann beleuchtet, wie stark sich diese Struktur im 19. und frühen 20. Jahrhundert in der Stadt entwickelt hatte.
Eine Veranstaltungsreihe der Mahn- und Gedenkstätte in Kooperation mit der
Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e.V.
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG DURCH DIE SONDERAUSSTELLUNG „INNOVATIV, ERFOLGREICH, JÜDISCH. DÜSSELDORFER VISIONÄRE: FREUNDLICH, SCHÖNDORFF, LOEWY“ Dienstag, 17. Juni um 18:30 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Mühlenstraße 29
Die Stadt Düsseldorf entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer exponierten Industriemetropole. Jüdische Akteure sind an diesem rasanten Aufstieg maßgeblich beteiligt: als mutige Pioniere und Unternehmer, erfindungsreiche Ingenieure, als Bankiers und Ideengeber. Dieser Teil der Stadtgeschichte ist heute nahezu ausgeblendet und unbekannt. Woran liegt dies? Wieder war es die NS-Zeit, die auch auf diesem Gebiet Existenzen vernichtete und ihre Geschichten vergessen ließ: Die Pioniere wurden als Juden verfolgt und aus Düsseldorf vertrieben. Ihre Firmen wurden „arisiert“ und ihre Erfolge „umetikettiert“. Die umbenannten Firmen gingen mit neuer Legende in die Düsseldorfer Wirtschaftsgeschichte ein. Drei dieser Persönlichkeiten werden mit ihren Firmen und Familien in dieser Sonderausstellung vorgestellt.
Die Teilnahme an den öffentlichen Führungen ist kostenfrei und eine Anmeldung nicht nötig.
Der Zutritt zur Sonderausstellung ist barrierefrei.
Weitere Termine:
Dienstag, 22. Juli um 18:30 Uhr Donnerstag, 14. August um 18:30 Uhr Donnerstag, 18. September um 18:30 Uhr
Die Sonderausstellung „INNOVATIV, ERFOLGREICH, JÜDISCH. DÜSSELDORFER VISIONÄRE: FREUNDLICH, SCHÖNDORFF, LOEWY“ läuft noch bis 28. September 2025. Führungen für Gruppen können direkt unter oder 0211 – 8996205 gebucht werden.
„DIE EHE DER HERREN SCHULTZE“ - FILMVORFÜHRUNG UND TALK Mittwoch, 18. Juni um 18:30 Uhr im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte, Marktstraße 2 (Innenhof)
Kurt und Toon sind über 80 Jahre alt und seit 50 Jahren ein Paar. Seit rund 40 Jahren leben die beiden Männer zusammen in Düsseldorf-Oberkassel. 2007 haben sie sind sich verpartnert.
Kennengelernt haben sich die beiden aktiven Pensionäre 1975 in Nimwegen. Der angehende Augenarzt Kurt besuchte dort einen Medizinerkongress und lernte in einer kleinen Schwulenbar, dem Wallstreet-Club, den niederländischen Kunsthändler Toon kennen. Die beiden verliebten sich und führten zunächst eine Wochenendbeziehung. Dann zogen sie in eine gemeinsame Wohnung, in der sie noch heute zu Hause sind. Die beiden sehr aktiven Rentner führen ein gemütliches Leben, geprägt von gemeinsamen Reisen, einem großen Freundes- und Bekanntenkreis und einer Menge sozialem Engagement.
In diese gefällige Situation bricht etwas Unerwartetes: Deutschland beschließt 2017 die Rehabilitierung und Wiedergutmachung gegenüber der juristisch verfolgten schwulen Männer nach 1945. Dies provoziert bei Kurt ein Déjà-vu, denn auch er wurde vor über 55 Jahren als junger Student in Wien verurteilt und eingesperrt. Er entschließt sich, seiner langen verdrängten Geschichte zu stellen und dem juristischen Unrecht von damals auf den Grund zu gehen. Mit dem Beistand seines Mannes Toon sammelt er all seine Kräfte und wagt eine Reise an den Anfang eines jahrzehntelangen Martyriums. In Wien angekommen, setzt er sich, mit Kurt Krickler von der „Homosexuellen Initiative Wien“ auseinander, um seinen Fall einzuordnen.
Durch seine Hilfe wagt er die Konfrontation mit seiner Strafakte, die immer noch im Stadtarchiv vorhanden ist. Mit dem Gefühl, endlich einen Schlussstrich unter diese Ver-gangenheit setzen zu können, fährt er mit seinem Mann zurück in das heimische Düsseldorf. Beeindruckt von dieser Reise, entschließt er sich schon auf der Zugfahrt, seine Geschichte einer neuen Generation heranwachsender queerer Menschen zu vermitteln. In diesem Zusammentreffen der Generationen findet Kurt rückblickend Sinn und Zweck in Seinem bisherigen leben.
In seiner Filmdokumentation beleuchtet Moritz Leick das Leben der beiden auf einfühlsame Weise. Leick nähert sich dieser negativen Lebenserfahrung mit viel Empathie. Sein Film ist – nicht zuletzt dank der Unterstützung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld – aufwändig produziert.
Im Rahmen des „Pride Month“ und anlässlich des ersten Düsseldorfer Gedenkens an die queeren Opfer des Nationalsozialismus (28. Juni) lädt die Mahn- und Gedenkstätte gemeinsam mit Moritz Leick und den Herren Schultze zu diesem besonderen Abend ein. Im Anschluss an den Film wird es ein Gespräch mit den Beteiligten geben. Wir sprechen über Kontinuitäten, Familiengeschichten und vieles mehr.
Der Eintritt ist frei und eine Voranmeldung nicht nötig.
STOLPERSTEIN/STADTSPAZIERGANG DURCH DÜSSELTAL Samstag, 21. Juni um 13 Uhr. Anmeldung unter oder 0211 – 8996205. Die Teilnahme ist kostenlos.
Begeben Sie sich mit uns auf einen Spaziergang durch Düsseltal und lernen Sie die Lebensgeschichten ehemaliger Bewohner:innen kennen, die während der Zeit des Nationalsozialismus Verfolgung und Ausgrenzung erfahren haben.
Im Mittelpunkt stehen Persönlichkeiten wie Josef Herkenrath, der aufgrund des §175 verfolgt und schließlich ermordet wurde sowie Margarethe Fröchtling, die nach dem Tod ihres Ehemannes den Schutz der sogenannten „privilegierten Mischehe“ verlor.
Ihre Geschichten stehen exemplarisch für viele andere und machen deutlich, wie tiefgreifend die Nationalsozialisten in das Leben von Menschen eingriffen, auch mitten in Düsseldorf.
Die Teilnahme am Stadtspaziergang ist kostenlos.
Anmeldung unter oder 0211 – 8996205.
MISSING LINK_ – ERINNERUNGSARBEIT IM ÖFFENTLICHEN RAUM: GESPRÄCH MIT DEM KÜNSTLER MISCHA KUBALL Donnerstag, 26. Juni 2025 um 19:00 Uhr im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte, Marktstraße 2 (Innenhof)
Was trägt künstlerisches Schaffen zu gesellschaftlicher Erinnerungskultur bei? Der Düsseldorfer Künstler Mischa Kuball im Gespräch mit Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, über sein Werk "missing link_", das im November 2024 an der Kasernenstraße am ehemaligen Standort der alten Synagoge eingeweiht wurde.
Eine Veranstaltung des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein K.d.ö.R. im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr 2025. Mit freundlicher Unterstützung der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf.
STOLPERSTEIN/STADTSPAZIERGANG DURCH DIE ALTSTADT Samstag, 28. Juni um 12 Uhr. Anmeldung unter oder 0211 – 8996205. Die Teilnahme ist kostenlos.
Auf diesem Rundgang durch die Düsseldorfer Altstadt lernen wir die Lebensgeschichten von Menschen kennen, die während des Nationalsozialismus aus der Stadt vertrieben, verfolgt und ermordet wurden. Wir begegnen den Biografien von Persönlichkeiten wie Karl Jung, Willi Schneider, Auguste und Oswald Atlas sowie der Familie Arom, die alle durch den Zweiten Weltkrieg in eine dramatische Wendung ihrer Leben gezogen wurden.
Der Rundgang führt zu den Orten, die ihre Geschichten widerspiegeln, und beleuchtet, wie ihre Schicksale mit der Geschichte der Stadt Düsseldorf verbunden sind – und wie wir auch heute noch an sie erinnern.
Die Teilnahme am Stadtspaziergang ist kostenlos.
Anmeldung unter oder 0211 – 8996205.
DÜSSELDORFER GEDENKTAG FÜR DIE QUEEREN OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS. KRANZNIEDERLEGUNG UND SZENISCHE LESUNG. Samstag, 28. Juni 2025 um 14 Uhr Kranzniederlegung am Erinnerungsort „Ein seltsam klassisches Denkmal“ auf der Apollo-Wiese. Um 15:30 Uhr „Allein im Rosa Winkel. Eine szenische Lesung. Wiederaufnahme“ im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte, Marktstraße 2 (Innenhof)
In diesem Jahr erinnern das LSBTIQ+ FORUM DÜSSELDORF und die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf an die queeren Düsseldorfer:innen die Opfer der Nationalsozilisten wurden.
Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden die Maßnahmen gegen Homosexuelle, gegen ihre Kneipen- und Subkultur, gegen ihre Vereine und Zeitschriften, deutlich verschärft. Schon Ende Februar 1933 wurde die Bürgerrechtsbewegung Homosexueller und deren Presseorgane verboten; bekannten Szene-Lokalen wurden die Schank-Konzessionen entzogen. In Düsseldorf erfolgte die Schließung der bekannten Homosexuellen-Lokale sogar schon einige Tage vor dieser Anweisung.
Am 28. Juni 1935 wird die Verschärfung des Paragrafen 175 auf den Weg gebracht und tritt im September 1935 in Kraft. Fortan werden nicht nur so genannte „beischlafähnliche Handlungen“, sondern allgemein „homosexuelle Handlungen“ kriminalisiert. In einigen Fällen sollte für eine Verurteilung sogar ein flüchtiger Blickaustausch oder ein kurzes Gespräch ausreichen.
Im Sommer 1937 verdichtet sich der Terror. Am 28. Juni beginnen mit der Festnahme von Karl Carduck und seinen Freunden die Massenverhaftungen vermeintlich homosexueller Männer in Düsseldorf.
Bei der Verfolgung vermeintlicher Homosexueller waren Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei (Gestapo) und Strafjustiz gleichzeitig tätig. Allein die Gestapo verhaftete in Düsseldorf etwa 400 Männer wegen „homosexueller Handlungen“. Damit war Düsseldorf die Stadt mit den meisten Festnahmen nach Paragraf 175 in ganz Westdeutschland.
Vertreter:innen des FORUMS werden gemeinsam mit Miriam Koch in Vertretung des Oberbürgermeisters, Dezernentin für Kultur und Integration, Kränze am Denkmal auf der Apollo-Wiese niederlegen.
Im Anschluss an die Kranzniederlegung gehen wir gemeinsam in unser Beatrice-Strauss-Zentrum. Hier wird das Kollektiv DüsselDrama um 15:30 Uhr seine Szenische Lesung „Allein im Rosa Winkel“ wiederaufnehmen.
ALLEIN IM ROSA WINKEL. EINE SZENISCHE LESUNG. WIEDERAUFNAHME
„Nie wieder ist jetzt!“ hallt es dieser Tage durch deutsche Straßen. Seit Jahren nehmen rechtsextremer Terror und Hasskriminalität hierzulande zu – auch gegen queere Menschen. Nicht ohne Grund fordern daher viele zivilgesellschaftliche Kräfte, dass die Rechte von LSBTIQ* endlich in Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes verankert werden sollen. Bislang fehlen sie dort als einzige Opfergruppe des Nationalsozialismus.
Über das Leben, Lieben und Leiden queerer Menschen während der NS-Diktatur ist nach wie vor noch zu wenig bekannt – es fehlt an grundlegender Forschung. Da die Verfolgung und Unterdrückung nach Kriegsende fortgesetzt wurden und queere Opfer aus der Gedenkkultur ausgeschlossen blieben, ist das vorhandene Wissen nicht weit verbreitet.
Dass Düsseldorf ein Zentrum der Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich war, wissen vermutlich nur wenige. Bis August 1938 verhaftete allein die Gestapo hier etwa 400 Männer – mehr als in jeder anderen westdeutschen Stadt. Durch Überwachung, Razzien und Verhaftungen sollten die queere Subkultur zerstört und die Betroffenen isoliert werden. Doch was ist davon heute noch zu spüren? Wer waren diese Menschen? Wie kann ihnen Gehör verschafft und zu ihrer verdienten Sichtbarkeit verholfen werden?
Zusammen mit Regisseur Marvin Wittiber und seinem Team begaben sich sieben Jugendliche und junge Erwachsene auf eine theatrale Spurensuche ins nationalsozialistische Düsseldorf und widmeten sich in einem Workshop den Geschichten und Lebensrealitäten der aufgrund ihrer vermeintlichen Homosexualität Verfolgten. Daraus entstand eine szenische Lesung, die danach fragt, wie sich die eigene Stimme und der Körper einsetzen lassen, um von ihnen zu erzählen.
Mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16-27 Jahren
Künstlerische Leitung: Marvin Wittiber
Eintritt frei!
Eine Produktion von DüsselDrama in Kooperation mit Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Queere Geschichte(n) Düsseldorf e.V., Theatermuseum Düsseldorf und Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung Düsseldorf sowie in Zusammenarbeit mit Stadtarchiv Düsseldorf und Lesben- und Schwulenbibliothek Düsseldorf (LuSBD).
WEGEN DER GROSSEN NACHFRAGE: STOLPERSTEIN/STADTSPAZIERGANG DURCH UNTERBILK Sonntag, 5. Juli um 12 Uhr. Anmeldung unter oder 0211 – 8996205. Die Teilnahme ist kostenlos.
DAS WAR HIER! Begeben sie sich mit uns an Gedenk- und Tatorte, wie dem KZ-Außenlager DEST oder den Leo-Statz-Platz und erfahren Sie anhand der Biografien von Unterbilker:inner wie der von Adele Ehrenberg oder Erich Klausener, was Verfolgung durch- und Widerstand gegen das NS-Regime für die Betreffenden bedeutet hat.
Bei diesem Rundgang legen wir einen Fokus auf „80-Jahre Kriegsende“ und beschäftigen uns anhand der ersten beiden Stationen vom „Weg der Befreiung“ mit der Aktion Rheinland.
Die Teilnahme am Stadtspaziergang ist kostenlos.
Anmeldung unter oder 0211 – 8996205.
STOLPERSTEIN/STADTSPAZIERGANG DURCH FRIEDRICHSTADT Sonntag, 13. Juli um 13 Uhr. Anmeldung unter oder 0211 – 8996205. Die Teilnahme ist kostenlos.
Bei diesem Spaziergang durch Friedrichstadt schauen wir auf die Geschehnisse im Stadtteil und seine Entwicklung während der Zeit des Nationalsozialismus.
Wie veränderte sich das Leben im Viertel ab 1933? Wie waren ortsansässige Behörden und Firmen in den Nationalsozialismus verstrickt? Wir schauen unter anderem auf die Biografien von Henriette Lion oder Hedwig Wallach, die gemeinsam mit ihrem Bruder Max am 27.Oktober 1941 von Düsseldorf aus nach Litzmannstadt (Łódź) deportiert wurde.
Und wie sichtbar waren eigentlich die Außenlager? Damit beschäftigen wir uns genauer am Erinnerungszeichen zum KZ-Außenlager an der Kirchfeldstraße.
Die Teilnahme am Stadtspaziergang ist kostenlos.
Anmeldung unter oder 0211 – 8996205.
KURATOR:INNENFÜHRUNG DURCH „DÜSSELDORF 1945. ÜBERLEBEN IN DER STADT“ Donnerstag, 17. Juli um 18:30 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Mühlenstraße 29
Düsseldorf in den letzten Wochen des Krieges: Während amerikanische Truppen das
Linksrheinische befreien und den „Ruhrkessel“ um Düsseldorf enger ziehen, terrorisieren und verfolgen die verbliebenen regimetreuen Vertreter:innen von Partei, Wehrmacht und Polizei die Menschen in der Stadt. Wie erlebten einzelne Düsseldorfer:innen ganz konkret diese Zeit?
Die Ausstellung im historischen Luftschutzkeller der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf nimmt Biografien von Verfolgten wie Tätern in den Blick und fragt nach ihren Erfahrungen in diesem ganz besonderen Frühling des Jahres 1945.
Der Zugang zum Luftschutzkeller ist nicht barrierefrei.
Eine Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren. Kurator:innenteam: Dr. Bastian Fleermann, Dr. Andrea Ditchen, Astrid Hirsch-von Borries M.A., Hildegard Jakobs M.A. und Jona Winstroth M.A.
Weitere Termine: Donnerstag, 21. August um 18:30 Uhr Dienstag, 23. September um 13 Uhr
Die Sonderausstellung „DÜSSELDORF 1945. ÜBERLEBEN IN DER STADT“ läuft noch bis 28. September 2025. Führungen für Gruppen können direkt unter oder 0211 – 8996205 gebucht werden.
„1945: 80 JAHRE DANACH – WAS GEHT UNS DAS NOCH AN?“ Noch bis Ende des aktuellen Schuljahres (14. Juli 2025) im Offenen Archiv in der Mahn- und Gedenkstätte.
In der Fotoausstellung setzen sich Menschen aus der Schulgemeinschaft des Friedrich-Rückert-Gymnasiums und des Albert-Einstein-Gymnasiums – darunter Schüler:innen, Lehrkräfte, Eltern und Kooperationspartner:innen – mit der Frage auseinander, welche Bedeutung das Jahr 1945 und seine Folgen heute noch für uns haben. Die 23 Portraits zeigen Menschen unterschiedlicher Generationen, über QR-Codes können die Besucher:innen in Interviews ihre Perspektiven zu Themen wie Erinnerungskultur, Verantwortung und den Lehren aus der Vergangenheit teilen.
VERANSTALTUNGSTIPPS
DÜSSELDRAMA PRÄSENTIERT: „AMERICA“ – EIN LIVE-HÖRSPIEL Mittwoch, 18. Juni 2025 und Donnerstag, 19. Juni 2025 jeweils um 19:30 Uhr im Theatermuseum, Jägerhofstraße 1, 40479 Düsseldorf
Ein junger Mann sitzt im Badezimmer und entdeckt America. In einer Zeitschrift. In einer Zeitschrift mit nackten Männerkörpern. Ein America, das anders ist. Viel mehr als nur ein Wort. Viel mehr als nur ein Kontinent. America. Das ist die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach anderen Männerkörpern. Die Sehnsucht nach Berührungen. Die Sehnsucht nach Verständnis, nach Zuneigung, nach Beziehung. Die Entdeckung Americas ist für den Protagonisten von Giorgio Ferrettis Theaterstück Ausgangspunkt für eine emotionale Reise auf der Suche nach der eigenen Identität. Mit offenem Herzen stürzt sich dieses sprechende Ich in die Welt, spürt seiner sexuellen Identität ebenso wie einem (emotionalen) Zuhause nach.
Dabei stellt sich der Protagonist Anfeindungen von außen, befragt sein Innerstes und erforscht seinen Sehnsuchtsort im Miteinander sowie am anderen Ende eines Ozeans. Er hinterfragt die Facetten seiner Zugehörigkeit: zu einem Land, zu einer Mentalität, zu einem Menschen, in der Erotik, Erregung und Emotion.
Mit lyrischem Rhythmus gewährt Ferretti Einblick in ein Ich, das sich dem Selbst stellt. Mal verunsichert, mal verzweifelt, mal leidenschaftlich, mal liebevoll, doch stets mit neugieriger Verve nimmt uns die Hauptfigur mit – in ihr persönliches America.
Im Anschluss an diese Vorstellung findet ein Rotes Sofa mit dem Regisseur Marvin Wittiber statt. Der Eintritt zum Roten Sofa ist im Ticket für America inbegriffen.
Der Eintritt kostet 15 EUR, ermäßigt 10 EUR (inklusive Eintritt zum Roten Sofa)
Karten können per e-Mail an oder telefonisch unter 0211 89-96130 reserviert werden. Reservierungen verfallen eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.
Zugänglichkeitshinweise: in deutscher Lautsprache, nur bedingt barrierefrei
GUSTAF GRÜNDGENS – KONTINUITÄTEN EINER KARRIERE. EIN GESPRÄCH MIT FREDERIKE KRENZ (MAHN- UND GEDENKSTÄTTE) UND SASCHA FÖRSTER (THEATERMUSEUM) – MODERATION: BERND PLÖGER Donnerstag, 19. Juni 2025 um 18:30 Uhr im reinraum e.V., Adersstraße 30a, 40215 Düsseldorf
Gustaf Gründgens war ein Beispiel für die Stellung der Gottbegnadeten am Theater vor und nach 1945. Gründgens ist deshalb ein interessantes Beispiel, weil er nach der Machtübernahme der Nazis aus dem Theater in Berlin entlassen wurde (vermutlich aufgrund seiner Homosexualität) und dann von Göring wiedereingestellt und von diesem dann auch mit verschiedenen Maßnahmen bis 1944 geschützt wurde. Es wird auch um das Verhältnis von Gründgens und Göring und die Zusammenhänge mit der Kultur-/Theaterpolitik gehen, aber auch Gründgens Argumentation nach 1945. Grundlage dieses Gesprächs bildet ein Vortrag von Frederike Krenz über die Kulturpolitik der Nationalsozialisten und Kontinuitäten nach 1945 am Beispiel der Gottbegnadeten, den sie ursprünglich für eine Reihe im Künstlerverein Malkasten konzipiert hatte.
Frederike Krenz ist Jahrgang 1989, hat Geschichte und Politik studiert und dann in Geschichte promoviert. Ihre Masterarbeit hat sie über Gustaf Gründgens geschrieben, die Dissertation über die Theaterpolitik der Nationalsozialisten am Beispiel des Kärntner Grenzlandtheaters. Seit 2021 ist Krenz Teil der Mahn- und Gedenkstätte, zuerst als freie Mitarbeiterin und dann seit 2022 als feste Mitarbeiterin.
Sascha Förster leitet seit 2021 das TMD Theatermuseum Hofgartenhaus Düsseldorf und das Dumont-Lindemann-Archiv. Seine Doktorarbeit hat er über gesellschaftliche Raumvisionen im Theater der Moderne am Beispiel von Bühnenräumen in der Weimarer Republik und der brutalistischen Architektur des National Theatre in London geschrieben. Er hat an der Universität zu Köln promoviert und war dort wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theaterwissenschaftlichen Sammlung und am Institut für Medienkultur und Theater.
Das Gespräch ist Teil der Veranstaltungsreihe Queere Düsseldorfer Perspektiven im reinraum e.V.:
Die Kulturetten nutzen die Sommerpause des Culture Club, um gemeinsam mit queeren Künstler:innen eine Ausstellung zu präsentieren. Es ist ihnen gelungen, mit Inka Wilhelm und Tatzi zwei queerfeministische künstlerische Positionen in der interdisziplinären Ausstellung zentral zu zeigen. Martin Bühren nimmt mit Fotografien zu queerem Aktivismus teil. Die Kulturetten Nastasia Radtke und Bernd Plöger steuern weitere eigene Werke bei.
Erinnerungsstücke aus 50 Jahren queerem Düsseldorfer Szene-Leben, Kunst und Kultur werden durch die Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf in einen aktuellen Fokus gerückt. Vorträge und Präsentationen zur Auseinandersetzung mit queeren Themen, Community Gatherings („Café Clutch“) und eine Pre-CSD-Party runden die Ausstellung ab.
... lautet das diesjährige Motto des Düsseldorfer CSD. Er findet dieses Jahr vom 19. bis 22. Juni 2025 statt.
Die große PRIDE/Demonstration startet am 21. Juni 2025 um 13 Uhr.
Ausführliche Informationen zum ganzen Programm wie dem Gottesdienst in der Neanderkirche, dem Straßenfest oder der Anmeldung einer eigenen Fußtruppe bei der Demonstration gibt es unter https://www.csd-d.de
Redaktion des Newsletters
Astrid Hirsch-von Borries, Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf Haben Sie Fragen, Anregungen, Wünsche zu unserem Newsletter? Dann schicken Sie eine E-Mail an: . Besuchen Sie uns auch im Internet: www.gedenkstaetteduesseldorf.de oder: www.duesseldorf.de/mahn-und-gedenkstaette sowie auf:
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Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V. Mühlenstraße 6 40213 Düsseldorf