“Education is the most powerful weapon you can use to change the world.” Nelson Mandela

besuchen, begegnen und informieren

Hier finden Sie alle aktuellen Informationen rund um die Geschehnisse in der Mahn- und Gedenkstätte.

Unter “Aktuelles” werden sie mit Meldungen zu Öffnungen an Feiertagen, Projekten, pädagogischen Materialien, Veröffentlichungen, Begegnungen und vieles mehr versorgt. Wenn sie wissen möchten, was sie bei einem Besuch an laufenden oder kommenden Ausstellungen erwartet, sowie Termine zu Führungen und unterschiedlichen Veranstaltungen schauen sie einmal unter “Sonderausstellung” und “Veranstaltungen” nach.

Einen ausführlichen Überblick zu unserern Veröffentlichungen bekommen sie unter “Publikationen”. Sie können jedes Buch bei uns in der Gedenkstätte erwerben. Entweder vor Ort oder Sie senden eine Bestellung via Mail an unsere Kollegin Frau Plavcic unter

Anfragen zu Führungen und Workshops für Jugendliche und Erwachsene richten Sie bitte direkt an die Kolleg:innen unter “Bildungsangebote” oder an unsere Kollegin Nicole Merten ( oder 0211 8996205).

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Adresse Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag, Sonntag: 11:00 bis 17:00 Uhr
Samstag: 13:00 bis 17:00 Uhr


Begleitprogramm zur Sonderausstellung

Hier kommt das umfangreiche Begleitprogramm zur Sonderausstellung "gefährdet leben. Queere Menschen 1933 bis 1945" und "Queeres Düsseldorf. Von den Goldenen Zwanzigern bis 1945" Führungen | Vorträge | Lesungen | Gedenkveranstaltungen

Die vielfältigen Lebensgeschichten queerer Menschen in der Zeit von 1933 bis 1945 werden in der Ausstellung anhand von Dokumenten, Grafiken, Fotografien und Zitaten nachgezeichnet. Darunter ist auch bislang unveröffentlichtes Material. Die Ausstellung bietet sowohl einen breiten Überblick als auch tiefergehende Einblicke in die Biografien der Menschen.
Es wird deutlich, wie das Leben vieler queerer Menschen gebrochen und zerstört wurde. Erzählt wird unter Einbeziehung aktueller Forschungsergebnisse nicht nur die Verfolgungsgeschichte, sondern auch Wege der Selbstbehauptung in einer widrigen Lebensrealität bis in die Nachkriegszeit.

Über QR-Codes ist die Ausstellung in englischer Sprache verfügbar. Zusätzlich wurden alle Texte von Dr. Frederike Krenz (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf/Inklusion) in Einfache Sprache übertragen. Der Reader dazu kann an der Aufsicht ausgeliehen werden.

Die Wanderausstellung der Bundestiftung Magnus Hirschfeld wurde in Düsseldorf um die Schau „Queeres Leben in Düsseldorf. Von den Goldenen Zwanzigern bis 1945“ erweitert. Emanzipation, Bürgerrechtsbewegung und die Entwicklung einer lokalen Szene fanden nicht nur in Berlin statt. Auch in Düsseldorf, der modernen Großstadt am Rhein, fasste der „Freundschaftsbund“ Fuß, Lokale etablierten sich und Zeitschriften wie „Die Freundin“ oder „Der Freund“ waren am Zeitschriftenstand zugänglich. Der „Tosca-Palast“ war in aller Munde, und liberaler Rückenwind kam auf.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 endete diese Entwicklung schlagartig. Die Presse wurde verboten und an Tanzabende sowie Treffen in der Öffentlichkeit war nicht mehr zu denken. Die Queere Community wurde gedemütigt, verfolgt und gezwungen, sich zu verstecken.

Am 28. Juni 1935 wurde die Verschärfung des Paragrafen 175 auf den Weg gebracht. Ab September 1935 wurden nicht nur so genannte „beischlafähnliche Handlungen“, sondern allgemein „homosexuelle Handlungen“ kriminalisiert. In einigen Fällen sollten für eine Verurteilung sogar ein flüchtiger Blickaustausch oder ein kurzes Gespräch ausreichen. Im Sommer 1937 verdichtete sich der Terror: Am 28. Juni begannen mit der Festnahme von Karl Carduck und seinen Freunden die Massenverhaftungen vermeintlich homosexueller Männer in Düsseldorf.

Kriminalpolizei, Gestapo und Strafjustiz arbeiteten dabei vernetzt: Allein die Gestapo verhaftete in Düsseldorf etwa 400 Männer wegen „homosexueller Handlungen“. Damit war Düsseldorf die Stadt mit den meisten Festnahmen nach Paragraf 175 in ganz Westdeutschland.

Der Düsseldorfer Teil wurde kuratiert von Astrid Hirsch-von Borries M.A. (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf).

Eingerahmt wird die Schau von der Installation „Zwang und Zeichen“ (#zwangundzeichen) der Installationskünstlerin und Bühnenbildnerin Saskia Holte.


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LIEBE LESER:INNEN UND FREUND:INNEN DER GEDENKSTÄTTE,

es ist wirklich spannend, was ein Projekt in einem Stadtteil auslösen kann: In diesem Jahr liegt der Fokus unseres Gedenkens für die Opfer des Novemberpogroms in Eller, und der Stadtteil, der manchmal eher am Rande der dominanten Innenstadt wahrgenommen wird, macht mit. Ortsteil-Initiativen, die Bezirksvertretung, der örtliche Einzelhandel, Kirchengemeinden und Schulen beteiligen aktiv an den Vorbereitungen des Gedenkgangs und des ökumenischen Gedenkgottesdienstes. Und ganz viel kommt dabei in Gang: Was es bedeutet, dass sich Geschichte auch vor der eigenen Haustüre abgespielt hat. Wo die Täter von damals lebten und was sie antrieb. Welche Opfer von der NS-Verfolgung im eigenen Stadtviertel betroffen waren und was mit ihnen geschah. Welche Dynamik Propaganda, Einschüchterung und Gewalt im eigenen Quartier vor ein paar Jahrzehnten entfachen konnten. Alle diese Fragen werden in diesem Herbst von einer jungen Generation neu gestellt und neu verhandelt. Vor dem Hintergrund eines sich immer noch mehr steigernden aktuellen Antisemitismus ist diese Auffrischung nicht nur relevant, sondern sogar bitter nötig.

Ebenso zeitaktuell und notwendig ist das Thema, um das es in unserer bevorstehenden Wanderausstellung geht: Die Verfolgung queerer Menschen steht im Fokus von „gefährdet leben“, die wir in Berlin bei der Magnus Hirschfeld-Stiftung ausgeliehen haben und vom 28. Oktober an bis Sommer 2026 bei uns zeigen. Auch hier ist festzustellen, dass Homophobie sich neu entwickelt, dass CSD-Paraden inzwischen unverhohlen angegriffen und queere Menschen attackiert werden. Umso wichtiger ist es, sich die damalige Verfolgung vor Augen zu führen. Das ermöglicht nicht nur die Berliner Schau, sondern auch unsere Ergänzung: In einem gesonderten Raum kann man den Blick auf Düsseldorf und die dortige Homosexuellenverfolgung richten. Meine Kollegin Astrid Hirsch-von Borries hat diesen wichtigen Bestandteil des Gesamtprojekts kuratiert – und sie betreut darüber hinaus ein umfangreiches Begleitprogramm.
Aber natürlich lade ich Sie auch zu allen anderen Angeboten und Veranstaltungen ein.
herzlichst

Dr. Bastian Fleermann


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NEUE SONDERAUSSTELLUNG AB 28. OKTOBER

„gefährdet leben – Queere Menschen 1933 bis 1945“ Eine Ausstellung der Bundestiftung Magnus Hirschfeld ergänzt um “Queeres Leben in Düsseldorf. Von den Goldenen Zwanzigern bis 1945"

Beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 im Deutschen Bundestag standen erstmals die queeren Opfer im Fokus. Die historisch-dokumentarische Ausstellung knüpft an dieses wichtige erinnerungspolitische Signal an und macht das Thema der Ausgrenzung und Verfolgung queerer Menschen in den Jahren 1933 bis 1945 nun einem breiten Publikum zugänglich.

Die vielfältigen und ambivalenten Lebensgeschichten queerer Menschen in der Zeit von 1933 bis 1945 werden in der Ausstellung anhand von Dokumenten, Grafiken, Fotografien und Zitaten nachgezeichnet. Darunter ist auch bislang unveröffentlichtes Material. Die Ausstellung bietet sowohl einen breiten Überblick als auch tiefergehende Einblicke in die Biografien der Menschen sowie aktuelle Forschungsergebnisse.
Es wird deutlich, wie das Leben vieler queerer Menschen gebrochen und zerstört wurde. Erzählt wird aber nicht nur die Verfolgungsgeschichte, sondern auch Wege der Selbstbehauptung in einer widrigen Lebensrealität bis in die Nachkriegszeit.

Über QR-Codes ist die Ausstellung in englischer Sprache verfügbar. Zusätzlich wurden alle Texte von Dr. Frederike Krenz (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf/Inklusion) in Einfache Sprache übertragen. Der Reader dazu kann an der Aufsicht ausgeliehen werden.

Die Wanderausstellung der Bundestiftung Magnus Hirschfeld wurde in Düsseldorf um die Schau „Queeres Leben in Düsseldorf. Von den Goldenen Zwanzigern bis 1945“ erweitert. Emanzipation, Bürgerrechtsbewegung und die Entwicklung einer lokalen Szene fanden nicht nur in Berlin statt. Auch in Düsseldorf, der modernen Großstadt am Rhein, fasste der „Freundschaftsbund“ Fuß, Lokale etablieren sich und Zeitschriften wie „Die Freundin“ oder „Der Freund“ waren am Zeitschriftenstand zugänglich. Der „Tosca-Palast“ war in aller Munde und liberaler Rückenwind kam auf.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 endete diese Entwicklung schlagartig. Die Presse wurde verboten und an Tanzabende sowie Treffen in der Öffentlichkeit war nicht mehr zu denken. Die Queere Community wurde gedemütigt, verfolgt und gezwungen, sich zu verstecken.

Am 28. Juni 1935 wurde die Verschärfung des Paragrafen 175 auf den Weg gebracht und trat im September 1935 in Kraft. Fortan wurden nicht nur so genannte „beischlafähnliche Handlungen“, sondern allgemein „homosexuelle Handlungen“ kriminalisiert. In einigen Fällen sollte für eine Verurteilung sogar ein flüchtiger Blickaustausch oder ein kurzes Gespräch ausreichen.
Im Sommer 1937 verdichtete sich der Terror: Am 28. Juni begonnen mit der Festnahme von Karl Carduck und seinen Freunden die Massenverhaftungen vermeintlich homosexueller Männer in Düsseldorf.

Bei der Verfolgung vermeintlicher Homosexueller waren Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei (Gestapo) und Strafjustiz gleichzeitig tätig. Allein die Gestapo verhaftete in Düsseldorf etwa 400 Männer wegen „homosexueller Handlungen“. Damit war Düsseldorf die Stadt mit den meisten Festnahmen nach Paragraf 175 in ganz Westdeutschland.

Vernissage ist am 27. Oktober um 19 Uhr. Beginn im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Marktstraße 2 (Hinterhof).

Der Düsseldorfer Teil wurde kuratiert von Astrid Hirsch-von Borries M.A. (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf).
Eingerahmt wird die Schau von der Installation „Zwang und Zeichen“ (#zwangundzeichen) von der Installationskünstlerin und Bühnenbildnerin Saskia Holte.

Zur Sonderausstellung gibt es ein ausführliches Begleitprogramm mit öffentlichen Führungen und Vorträgen. Das Heft liegt in der Gedenkstätte aus und kann in Kürze auch auf der Homepage abgerufen werden.

Öffentliche Führungen in 2025 sind am Donnerstag, den 20. November, und am Donnerstag, den 18. Dezember, jeweils um 18:30 Uhr.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht nötig. Der Zugang zur Ausstellung ist barrierefrei.

Drei Litfaßsäulen auf der Kö erinnern an die NS-Diktatur

Auf der Königsallee, der berühmtesten Straße Düsseldorfs, wird ab sofort mit drei Litfaßsäulen von den existenziellen Auswirkungen der NS-Diktatur auf Düsseldorf und die Schicksale ihre Bürgerinnen und Bürger berichtet. Die drei Litfaßsäulen liefern neben Geschichten der Anwohner und Ereignissen auch viele historische Fotos und Dokumente. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke enthüllten die Litfaßsäulen am Dienstag, 29. April 2025, und übergaben sie der Öffentlichkeit.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Mit den drei Litfaßsäulen geben wir den Opfern ein Stück Sichtbarkeit zurück und verankern auch das schreckliche Kapitel des Nationalsozialismus weiter an zentraler Stelle im Düsseldorfer Stadtbild. Wir stellen uns als Stadtgesellschaft unserer Geschichte und der Verantwortung, die wir gemeinsam für das Hier und Heute tragen. Die Säulen werden das Gedenkjahr überdauern. Sie sind eine regelrechte Einladung, sich bewusst mit dem zu beschäftigen, was hier vor über 80 Jahren geschehen ist.”

Auf der Königsallee mit ihren hochwertigen Geschäften und Cafés inszenierte die Düsseldorfer NSDAP-Führung das Bild einer solidarischen und klassenlosen “Volksgemeinschaft”. Gleichzeitig wurden “jüdische Geschäfte und Galerien” systematisch boykottiert und “arisiert”, Menschen aus politischen Gründen schikaniert und verjagt. Etablierte Kunstgalerien wurden bedrängt, keine “entartete Kunst” mehr zu handeln. Arztpraxen und Anwaltskanzleien wechselten die Eigentümer – häufig aufgrund der diskriminierenden “Rassengesetze”.

Zusammengestellt wurde die Präsentation von Hildegard Jakobs, der stellvertretenden Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf. Mithilfe ihrer Publikation “Macht und Pracht. Die Düsseldorfer Königsallee im Nationalsozialismus” wird nun an drei Standorten anschaulich die Geschichte der Kö in den Jahren von 1933 bis 1945 dargestellt. Die erste Säule nimmt die Geschichte des Anfangs der Königsallee und die der Westseite in den Blick. In der NS-Zeit wurde diese Seite bis zur Hausnummer 57 in “Albert-Leo-Schlageter-Allee” umbenannt. Auf dieser Seite war auch die Gemäldegalerie von Max Stern. Auch die Geschichte des Vorsitzenden des Düsseldorfer Einzelhandelsverbandes, Oskar Manes, (1858-1942) wird auf der ersten Säule erzählt. Den mittleren Teil der Königsallee und die Ostseite mit ihren Geschäften, Praxen und Cafés beschreibt die zweite Säule. Die dritte Säule am Ende der Königsallee, Graf-Adolf-Platz, nimmt die Geschichten rund um den “Bergischen Löwen” und die Folgen des Zweiten Weltkrieges in den Blick.

Realisiert wurde das Projekt von der Bezirksvertretung 1 in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Jede Säule hat einen Sponsor: Die Säule 1 wurde gesponsert von den Düsseldorfer Jonges, Säule 2 von der Firma Hines Immobilien GmbH. Die dritte Säule wurde gesponsert von der Interessengemeinschaft Königsallee e. V.

Ein Video zu diesem Thema gibt es auch YouTube.


YouTube "Drei Litfaßsäulen für die Kö"

NOVEMBERGEDENKEN | KRANZNIEDERLEGUNG UND GEBET
Sonntag, 9. November, um 14 Uhr Kasernenstraße, Ecke Siegfried-Klein-Straße, Standort der 1938 zerstörten Synagoge

NOVEMBERGEDENKEN | GEDENKGANG DURCH ELLER UND LIERENFELD
Montag, 10. November, um 17.30 Uhr an der Gumbertstraße 173 (Infopoint IndividuEller)

Ausführliche Informationen finden Sie unter “Veranstaltungen”